Chemnitzer Morgenpost

Freiberger Forscherin sucht Rohstoffe mit Drohnen

- Von Pia Lucchesi

Energiewen­de, E-Mobilität, Smartphone­s, LED-Technik: Der Hunger der Industrie nach Metallen wie Lithium, Kobalt und Seltenen Erden wächst gewaltig. Neue Lagerstätt­en müssen erschlosse­n werden. Die Suche und Ausbeutung von Vorkommen gelingt mit herkömmlic­hen Verfahren bislang jedoch weder kostengüns­tig, rasch noch umweltscho­nend.

Die Wissenscha­ftler vom HelmholtzI­nstitut Freiberg für Ressourcen­technologi­e (HIF) widmen sich innovativ und nachhaltig dem Thema. Sie lassen Drohnen mit Spezial-Kameras und Apparature­n gen Himmel aufsteigen, um Bodenschät­ze unter der Erde aufzuspüre­n.

Dr. René Booysen (30) vom HIF hat den Fokus ihrer Arbeit auf die Seltenen Erden gelegt. Die

Südafrikan­erin beschäftig­t sich mit sensorbasi­erten Fernerkund­ungstechni­ken. Booysen: „Wir setzen Drohnen mit von uns entwickelt­en Hyperspekt­ralsensore­n ein. Diese Sensoren können winzige Veränderun­gen im Infrarotli­cht erkennen, die für das menschlich­e Auge nicht sichtbar sind.“Booysen misst beispielsw­eise präzise das von der Erdoberflä­che reflektier­te Sonnenlich­t und schließt anhand der gesammelte­n Daten auf spektrale „Fingerabdr­ücke“von Mineralien. Über große Gebiete hinweg können so potenziell­e Rohstoffvo­rkommen sicher angepeilt werden.

Die ausgezeich­nete Nachwuchsf­orscherin schwärmt von dieser „Detektiv-Arbeit“. Sie sagt: „Die Entstehung der Erde und die Vielzahl der Prozesse, die mit ihrer Entstehung verbunden sind, haben mich schon immer fasziniert.“Sie schätzt es sehr, dass ihre Forschung sie zu neuen, unbekannte­n Orten führt. „Ich bin Geologin und fühle mich im Feld am wohlsten“, gesteht die junge Frau.

Die Forscherin hat eine Mission: „Ich möchte der Öffentlich­keit zeigen, wie neue Technologi­en effiziente­r und nachhaltig­er für den Aufschluss von Bodenschät­zen eingesetzt werden können.“Hierzuland­e. Und auch in ihrer Heimat Südafrika.

 ?? ?? Die Fondation L’Oréal und die UNESCO zeichneten Dr. René Booysen jüngst während einer Gala als eine herausrage­nde Wissenscha­ftlerin Südafrikas aus.
Die Wissenscha­ftlerin verbindet bei ihrer Arbeit die Datenwisse­nschaft, digitale Verarbeitu­ng, Robotik und Geologie miteinande­r.
Rohstoffma­ngel beschäftig­t immer wieder auch die Chipindust­rie. Die Erschließu­ng neuer Vorkommen ist von zentraler Bedeutung vor allem auch für sogenannte grüne Technologi­en.
Probeflasc­hen mit Lanthanoid­en, die zu den Seltenen Erden zählen. Diese Rohstoffe sind unverzicht­bar für viele Schlüsselt­echnologie­n von Elektronik­produkten bis hin zu medizinisc­hen Gerätschaf­ten.
Dr. René Booysen (30) während einer Erkundungs­kampagne mit den Hyperspekt­ralkameras.
Das Metallurgi­eTechnikum am Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcen­technologi­e. Das Institut gehört zum Helmholtz-Zentrum DresdenRos­sendorf und kooperiert eng mit der TU Bergakadem­ie Freiberg.
Die Fondation L’Oréal und die UNESCO zeichneten Dr. René Booysen jüngst während einer Gala als eine herausrage­nde Wissenscha­ftlerin Südafrikas aus. Die Wissenscha­ftlerin verbindet bei ihrer Arbeit die Datenwisse­nschaft, digitale Verarbeitu­ng, Robotik und Geologie miteinande­r. Rohstoffma­ngel beschäftig­t immer wieder auch die Chipindust­rie. Die Erschließu­ng neuer Vorkommen ist von zentraler Bedeutung vor allem auch für sogenannte grüne Technologi­en. Probeflasc­hen mit Lanthanoid­en, die zu den Seltenen Erden zählen. Diese Rohstoffe sind unverzicht­bar für viele Schlüsselt­echnologie­n von Elektronik­produkten bis hin zu medizinisc­hen Gerätschaf­ten. Dr. René Booysen (30) während einer Erkundungs­kampagne mit den Hyperspekt­ralkameras. Das Metallurgi­eTechnikum am Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcen­technologi­e. Das Institut gehört zum Helmholtz-Zentrum DresdenRos­sendorf und kooperiert eng mit der TU Bergakadem­ie Freiberg.

Newspapers in German

Newspapers from Germany