Der Iran kann wieder träumen
Weier später Tore ist das Achtelfinale zum Greifen nah
AL-RAJJAN - Erst verhaltenes Mitsingen bei der Hymne, dann ein lautes sportliches Statement: Der Iran kann etwas überraschend weiter vom Achtelfinale träumen. Ungeachtet der politischen Unruhen in der Heimat bezwang das Team von Trainer Carlos Queiroz Wales völlig verdient mit 2:0 (0:0) - dank zwei Treffern in der Nachspielzeit.
Dank einer tapferen Leistung hat der Iran nun alles in der eigenen Hand, ein Sieg in der politisch aufgeladenen Partie gegen die USA reicht am Dienstag. Roozbeh Cheshmi (90.+8) und
Ramin Rezaeian (90.+11) sorgten mit ihren Treffern für den ersten iranischen WM-Sieg gegen eine europäische Mannschaft.
Wales - Iran
Wales braucht nach seinem Auftakt-Remis nun Schützenhilfe für den Einzug ins Achtelfinale, zudem ist im Battle of Britain gegen England zwingend der erste WM-Erfolg seit 64 Jahren nötig. Starspieler Gareth Bale löste mit seinem 110. Einsatz Chris Gunther als Rekordspieler der Waliser ab - konnte der Partie aber nicht seinen Stempel aufdrücken. Die Schlussphase absolvierte Wales nach einer Roten Karte gegen Torhüter Wayne Hennessey wegen groben Foulspiels (86.) in Unterzahl.
Anders als beim kollektiven Schweigen zum Auftakt gegen England (2:6) sangen die iranischen Spieler ihre Hymne diesmal - eher zurückhaltend mit. Von den Rängen gab es anfangs leichte Pfiffe, die sich aber schnell mit Jubel mischten, auch weinende Fans waren erneut zu sehen.