Rechtsextreme Lok-Hooligans randalieren in Oberwiesenthal
OBERWIESENTHAL - Üble Überraschung am ersten Adventswochenende in Oberwiesenthal: Rund 30 Fans des Fußballclubs Lok Leipzig zogen am Sonnabend randalierend und pöbelnd durch die Stadt. Erst in Chemnitz konnte die Polizei die Truppe einkassieren.
Nachmittags waren die Leipziger im Reisebus angekommen. In der Stadt machten sie nur dummes Zeug. Sie beklebten Briefkästen, Häuser, Masten, Schilder mit Aufklebern. Randalierer zerstörten den beleuchteten Deko-Schneemann am Lokal „Karel IV“.
Als Polizisten eintrafen, warfen die Leipziger mit Schneebällen, entzündeten ein bengalisches Feuer und beleidigten die Beamten. Als die Ruhestörer wieder in ihren Bus stiegen, wurden sie von der Polizei über die B 95 verfolgt.
Am Altchemnitz-Center in der Annaberger Straße in Chemnitz stoppten zusätzliche Polizisten den Bus und kontrollierten alle Ausweise. Der Busfahrer berichtete, dass seine Fahrgäste unterwegs volksverhetzende
Musik gespielt und
„Sieg heil!“gerufen hätten. Die Polizei ermittelt.
In Oberwiesenthal sind die Menschen froh, dass der Spuk vorbei ist. „Die Männer brüllten sich sogar gegenseitig an“, sagte Anwohnerin Karla Loos (72). Stadtrat Sebastian Mayerhoefer (43, Fraktion EINZ) weiß von den Beleidigungen, Zerstörungen und Sachbeschädigungen: „So darf ein Ausflug nicht enden.“bri