Chemnitzer Morgenpost

Sportchef Becker: „Wir machen jetzt keine Kompromiss­e mehr!“

- Thomas Nahrendorf

DRESDEN - Dass die SG Dynamo unter „atmosphäri­schen Störungen“leidet, wie es ein Redner so treffend formuliert­e, war auf der neunstündi­gen Ordentlich­en Mitglieder­versammlun­g am Sonnabend zu sehen und zu hören. Bei einem Thema waren sich aber alle einig. Die sportliche Bilanz lässt zu wünschen übrig. Sportgesch­äftsführer Ralf Becker sah sich heftigen Kritiken ausgesetzt.

Der Punkt nahm weit über eine Stunde ein. Wie gelassen und ruhig Becker alles wegmoderie­rte, war erstaunlic­h. Trotz vielen berechtigt­en Kritiken, gingen zwei, drei Wortmeldun­gen verbal tief in untere Körperregi­onen.

Becker begann mit der Feststellu­ng „17 Spiele, 23 Punkte, Platz neun - wir sind mit dieser Bilanz der bisherigen Saison natürlich nicht zufrieden“. Er erklärte aber auch gleichzeit­ig, dass „wir zu 100 Prozent überzeugt von der Mannschaft und dem Trainertea­m sind“. Coach Markus Anfang stehe überhaupt nicht infrage. Dennoch hinkt Dynamo den eigenen Ansprüchen hinterher, obwohl alles dafür getan wurde, gleich wieder aufzusteig­en. Ob das überhaupt das Ziel sei, wollte ein Redner wissen. Becker antwortete mit einem klaren „Ja“. Es war das erste Mal übrigens, dass der 52-Jährige dies öffentlich sagte. Sportlich wird sich mit Trainingsb­eginn am 8. Dezember einiges ändern. Becker will zusammen mit Anfang „die Zügel anziehen“, wie er sagte. „Man muss klar sagen, dass die Mannschaft im letzten Drittel der Hinrunde die Aufgabe nicht erfüllt hat und dass fast kein einziger Spieler das abgerufen hat, was wir von ihm erwarten. Deshalb werden wir ab dem Trainingsa­uftakt einige Dinge anders angehen, die Erwartungs­haltung an die Spieler anders artikulier­en, Privilegie­n wegnehmen, keine Kompromiss­e mehr machen. In der Kabine müssen einige Dinge im Idealfall selber geregelt werden. Da haben wir Probleme, deshalb regulieren wir jetzt nach.“Im Januar wird es auch kleine Veränderun­gen geben, ein, zwei Abgänge schloss er nicht aus. „Wenn man merkt, es passt nicht, muss man reden.“

 ?? ??
 ?? ?? Sportgesch­äftsführer Ralf Becker musste sich zur Mitglieder­versammlun­g einiges anhören. Auf Nachfrage eines Redners bestätigte er, dass er seinen bis 2024 laufenden Vertrag erfüllen wird.
Sportgesch­äftsführer Ralf Becker musste sich zur Mitglieder­versammlun­g einiges anhören. Auf Nachfrage eines Redners bestätigte er, dass er seinen bis 2024 laufenden Vertrag erfüllen wird.

Newspapers in German

Newspapers from Germany