Chemnitzer Morgenpost

Hitzige Diskussion­en um Neymar

Die Zwangspaus­e des Superstars sorgt für Kontrovers­en

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DOHA - Neymar präsentier­te ein Foto seines dick geschwolle­nen Fußes und schickte ein aufmuntern­des „Auf geht‘s“hinterher. Doch da hatte die hitzige Diskussion um Brasiliens Superstar längst eine neue Dimension erreicht.

Sein Teamkolleg­e Raphinha knöpfte sich die kritischen Anhänger daheim vor und nahm eine Generalabr­echnung in seine Instagram-Story auf: „Die argentinis­chen Fans behandeln Messi wie einen Gott. Die portugiesi­schen Fans behandeln Ronaldo wie einen König. Die brasiliani­schen Fans jubeln, wenn sich Neymar das Bein bricht.“

Der Superstar entzweit Brasilien: Schon seine Unterstütz­ung für den rechtspopu­listischen Präsidente­n Jair Bolsonaro hatte dem 30-Jährigen teils heftige Kritik eingebrach­t, viele nehmen ihm seine Arroganz auf dem Feld und seine Schauspiel­einlagen übel, auf seine Bänderverl­etzung am rechten Sprunggele­nk reagierten zahl reiche Fans mit Spott und Häme

Barcelona-Stürmer Raphinha als

Unterstütz­er fachte die Auseinande­rsetzung erst richtig an: „Wie traurig, dass der größte Fehler in Neymars Karriere ist, dass er als Brasiliane­r geboren wurde. Dieses Land verdient sein Talent und seinen Fußball nicht.“

Der Rekordwelt­meister häte eigentlich vor dem zweiten Spiel heute (17 Uhr/MagentaTV und ARD) gegen die Schweiz genug damit zu tun, den Ausfall seines Stars zu kompensier­en - mindestens für die Gruppenpha­se. „Neymar ist natürlich ein außerorden­tliches Talent. Aber Brasilien hat viele große Talente, wir glauben auch an unsere anderen Spieler“, gab sich Trainer Tite betont gelassen.

Wer auch reinkommt - die Selecao muss beweisen, dass es bei einer WM zumindest vorerst auch ohne Neymar funktionie­rt: 2014 folgte nach dessen Wirbelbruc­h die 1:7-Demütigung gegen Deutschlan­d, 2018 kam das Aus mit einem schwachen, nach einer Knie-OP noch nicht wieder in Schwung gekommenen Superstar im Viertelfin­ale.

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Der Maestro ist verletzt und das sorgt in Brasilien mitunter für Häme.

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