Auch die Gauchos glauben wieder an die Krönung
LUSIAL - Lionel Messi wedelte wie befreit mit den Armen, als Argentiniens sichtlich gelöster Superstar und seine Adjutanten in der Kabine des Lusail-Stadions brüllend laut von ihrem großen Traum sangen.
„Ich will den dritten Titel gewinnen, ich will Weltmeister werden“, hallte es durch den Bauch der Arena, nachdem Messi einer ganzen Nation den Glauben an den WMSieg zurückgegeben hatte.
Die Kritik an Messi? Die Wut über den Fehlstart? Die Panik vor dem Vorrunden-Aus? Alles egal. Nach dem erlösenden 2:0 (0:0) gegen Mexiko, das „La Pulga“erst mit einem unglaublichen, ansatzlosen 20-Meter-Strahl ermöglicht hatte, war da nur noch Euphorie gemischt mit einer großen Portion Erleichterung.
Um das Achtelfinal-Ticket sicher zu lösen, braucht es beim Finale der Gruppe C am Mittwoch (20.00 Uhr MEZ/ZDF und MagentaTV) einen Sieg gegen die Polen, die vier Punkte auf dem Konto haben. Bei einem Remis wären die Gauchos vom Ergebnis bei Saudi-Arabien (3) gegen Mexiko (1) abhängig. „Wir haben das erste Spiel verloren und waren draußen. Jetzt haben wir gewonnen, und wir sind nicht
Weltmeister“, warnte Messi: „Wir müssen mit den Extremen umgehen.“
Die brutale 1:2-Pleite gegen die Saudis, bei der Messi zwar vom Elfmeterpunkt getroffen hatte, doch sonst abgemeldet war, hatte auch bei ihm Spuren hinterlassen. „Meine Familie hat auch gelitten. Den Jungs ging es schlecht, Mateo hat geweint und gerechnet. Die letzten Tage waren lang und schlimm“, gab Messi zu.
Als der eingewechselte Enzo Fernandez (87.) spät zum Endstand erhöhte, sprang ihm Messi als Erster in die Arme, bevor in den Katakomben die große Party stieg.