Hafer löst falsche Schraube
WHISTLER - Große Konkurrenz hatte Francesco Friedrich beim Weltcup-Auftakt im kanadischen Whistler mit nur zehn Startern nicht. Trotzdem, wie der Pirnaer im Zweier wie im Vierer die Rennen gewann, beeindruckte.
Im kleinen Schlitten machte dem 32-Jährigen zwar der Brite Brad Hall den Sieg streitig, aber am Ende hatte Friedrich mit Anschieber Alexander Schueller 11 Hundertstel Vorsprung. „In der Bahn und am Start hatten wir Reserven“, meinte der vierfache Olympiasieger nach dem Rennen und freute sich riesig auf den Vierer: „Das wird ein richtig cooles Rennen.“
Dies waren keine leeren Versprechen. „Der erste Lauf war ausbaufähig“, fand Bundestrainer René Spies. „Wie immer kommt dann eine Antwort. Der Start war dann sehr, sehr stark und ‚Franz‘ hatte eine Zauberfuhre.“Sein Top-Pilot meinte lächelnd: „Es hat wahnsinnig Spaß gemacht bei 154 km/h. Jetzt geht’s nach Park City. Mit der Bahn habe ich noch eine Rechung offen. Da konnte ich im Weltcup noch nie gewinnen.“
In welcher Form da Christoph Hafer mit seiner Vierer-Crew starten kann, ist offen. Der Pilot aus Bad Feilnbach hatte in
Bob
Whistler Glück, dass er und keiner seiner Anschieber verletzt wurden, als der Schlitten nach dem Ziel im ersten Lauf über den Bremshang hinausschoss. „Er hatte ein mechanisches Problem und keine Bremswirkung“, verriet Spies. Der Bundestrainer gestand, dass Hafer selbst schuld war: „Vorm Rennen hatten wir den Bob kontrolliert. Da war die Bremse in Ordnung. Die Mannschaft ist danach selbstständig an die Bremse rangegangen und hat aus aerodynamischen Gründen ein Blech abgeschraubt. Dabei wurde eine Schraube gelöst, die man nicht lösen darf.“Die Folge: Der Vierer ist vorn zerstört. Spies: „Wichtig ist, dass den Jungs nichts passiert ist und wir den Bob wieder reparieren können.“