8.! Dreßen nach Comeback einfach nur „mega happy“
OU S - s o as Dreßen nach zweieinhalb Jahren endlich, endlich wieder das Ziel einer Abfahrt im alpinen Weltcup erreicht hatte, da ließ er einen Schrei los, wie er lauter kaum hätte sein können. Erleichterung, Freude - in diesem Moment brachen alle Gefühle, die sich in der langen Zeit des Leidens angestaut hatten, aus ihm heraus.
„Mei, was soll ich sagen?“, lachte er und war aufgekratzt, „mega, ich bin mega happy. Richtig cool, dass ich wieder da bin.“Das Resultat beim Rennen im kanadischen Lake Louise: Rang acht. „Dieses Comeback nach zweieinhalb Jahren Abwesenheit ist ihm zu hundert Prozent geglückt“, so Alpinchef Wolfgang Maier. 994 Tage lagen zwischen Dreßens 65. Start im Weltcup am 7. März 2020 und seinem 66. - damals war er in Bestform und wurde ebenfalls Achter. Nun hat er, wie Maier
g , „ g Schritt gemacht, um wieder das Podium zu erreichen“- sprich: um den Sieg mitzufahren.
Tatsächlich hat Dreßen in diesen 994 Tagen genau ein Rennen bestritten, die WM-Abfahrt im Februar 2021: Er belegte nach einer Hüftoperation aus dem Stand heraus Rang 17, das war bemerkenswert. Danach folgten eine höchst komplizierte Knieoperation und der zermürbende Kampf
Ski Alpin
um die Fortsetzung der Karriere. Dreßen räumte ein, dass er „depressive Phasen“habe durchstehen müssen. Umso verständlicher, dass die Gefühle nach dem Rennen in Lake Louise nur so aus ihm herausbrachen.
„Oh, es ist so gut, zurück zu sein. Ein großartiger Tag mit vielen Emotionen“, schrieb er in den Sozialen Netzwerken. Im Ziel hatte er bereits berichtet, dass er oben am Start der „Olympic Downhill“zum ersten Mal Nervosität verspürt habe. „Es hat sich angefühlt“, schilderte er, „wie nach Hause kommen.“Und da sei ihm auch klar geworden: Jetzt gilt’s, „jetzt muss ich abliefern“. Und ja, ergänzte er mit einem Lächeln, „ich glaub’, das habe ich auch ganz gut gemacht“.
Dreßen fehlten zur Bestzeit
von Aleksander Aamodt Kilde (Norwegen) 1,02 Sekunden. Aber, sagte Maier, man sehe bei Dreßen, „dass er noch Reserven hat, dass er sein Limit noch ausloten muss“. Und: „Er muss diese Wettkampfhärte wieder bekommen, die ihm in den zweieinhalb Jahren Pause sicher abhanden gekommen ist.“