Frank Richter zeigt sich „erschüttert“
DRESDEN - Das Urteil des Dresdner Arbeitsgerichts, das die Kündigung des Frauenkirchen-Organisten Samuel Kummer (55) durch die Stiftung Frauenkirche bestätigt (MOPO berichtete), stößt bei Frank Richter (63) auf Erschütterung.
Richter, SPD-Abgeordneter im Sächsischen Landtag und ehemaliger Geschäftsführer der Stiftung Frauenkirche, gehört zum Unterstützer-Kreis für Kummer, für ihn „einer der begnadetsten Musiker, die ich in meinem Leben kennenlernen durfte“. Mittels einer Petition hatte man mehr als 1300 Stimmen pro Kummer gesammelt.
Er sei erschüttert, „auch deshalb, weil die öffentliche Unterstützung für Samuel Kummer ohne den geringsten Erfolg blieb“, so Richter in einer E-Mail an „Liebe Freunde und Mitlesende“. Die Verantwortlichen der Stiftung Frauenkirche habe er während dreier Verhandlungstermine als kalt und abweisend erlebt, so Richter weiter, im Urteil scharf: „An der Dresdner Frauenkirche, die von sich behauptet, ein Ort des Friedens und der Versöhnung zu sein, werden die gegenteiligen Verfahrensweisen praktiziert.“
Den Anlass der Kündigung betrachtet Richter als nichtig. Kummer müsse „im Ergebnis schlussendlich wegen dreier aus meiner Sicht unbedeutender, wohl nicht einmal selbstverschuldeter Unpünktlichkeiten gehen“. Der Musiker und seine Frau stünden nun, soweit er es einschätzen könne, vor dem ökonomischen Aus, er vermute, dass sie Dresden verlassen werden und überlege, wie er den „in ungerechtfertigter Weise Entlassenen“unterstützen könne.
Kummer seinerseits will nicht aufgeben. Der MOPO sagte er: „Die Kündigung akzeptiere ich so, wie sie bei Gericht bestätigt wurde, nicht. Ich behalte mir vor, in Berufung zu gehen.“