„Corona-Pause“der Ganoven ist vorbei
DRESDEN - Nach der „Pandemie-Pause“steigt die Kriminalität in Sachsen wieder: Sachsens Innenminister Armin Schuster (62, CDU) präsentierte gestern die Kriminalitätsstatistik für das vergangene Jahr. Besonders Sorge machen dabei die Jugend- und Gewaltkriminalität.
„Die Gesamtkriminalität ist angestiegen“, so Schuster. „Im Zehnjahresvergleich haben wir das drittstärkste Jahr.“Nicht mitgerechnet simple ausländerrechtliche Verstöße, wie illegale Einreise, hatten Sachsens Ermittler 260 000 Straftaten auf dem Tisch. Einen besonders hohen Anstieg gab es im Bereich der Gewaltkriminalität: Mit 9 151 Delikten aus diesem Bereich ist ein neuer Höchststand seit Jahren erreicht. So stiegen die einfachen Körperverletzungen um 14,4 Prozent, die gefährlichen oder schweren um 15 Prozent und die Raubdelikte sogar um 27,2 Prozent im Vergleich zu 2022.
Einen weiteren Höchststand gibt es bei minderjährigen Tatverdächtigen: „Das ist bei Kindern nicht allein polizeilich zu lösen“, so der Innenminister. „Wir haben hier eine ernste Situation bei den Heranwachsenden.“Insgesamt 20 149 tatverdächtige Minderjährige führt die Statistik für das vergangene Jahr, 4 394 davon sind noch Kinder. Die jungen Kriminellen fallen insbesondere durch Ladendiebstähle, gefährliche Körperverletzung und Bedrohung auf. „Wir gehen hier von gewissen Nachholeffekten des Herunterfahrens in der Pandemie aus“, sagt Armin Schuster. Besonders die Altersgruppe 16 bis 18 hole jetzt Straftaten nach. Außerdem wirke sich auch die Migrationsdynamik, hohe Inflationsbelastung und die wieder zunehmende Mobilität auf die Jugend aus.
Eine gute Nachricht: „Die Anzahl im Bereich Diebstahl Kfz hat sich über die vergangenen zehn Jahre halbiert“, so der Innenminister. Das liege an der Soko Kfz und den Gemeinsamen Fahndungsgruppen. Schuster plant deshalb, in den nächsten Jahren die Straßenfahndung, insbesondere im Grenzbereich, zu intensivieren.