Chemnitzer Morgenpost

Das Geheimnis der

- Von Jakub Gawlik

BAUTZEN - Ist es ein Zeichen Gottes, vielleicht ein echtes Osterwunde­r? In einer kleinen Kapelle am Rande von Ostro in der Oberlausit­z blutete jetzt die Stirn von Maria und auch von ihrem Jesuskind. Ein mysteriöse­s Phänomen mitten in einer hochkathol­ischen, sorbisch geprägten Region. Und das so kurz vor dem heiligen Osterfest.

Bereits am Wochenende gab es die ersten rätselhaft­en Beobachtun­gen. Passanten trauten ihren Augen kaum. Eine rote Flüssigkei­t tropfte langsam aus der Stirn des Jesuskinde­s. Auch auf dem Kopf der Madonna bildeten sich rote, blutähnlic­he Flecken. Die Statue steht gesichert hinter einem fest verschraub­ten Gitter.

I Wi d il sprach richt im r-Dorf n Panau hee trafen heiligen ten. Und n Soziaging das al. „Ich stag das gesehen. mir erlebt hat auch ne Zweifel“, erklärt eine Anwohnerin, die seitdem jeden Tag zur Gedenkstät­te unterhalb der alten Weide kommt, Kerzen anzündet.

Auf der Suche nach weiteren Zeugen im örtlichen Kloster sucht eine Anwohnerin das Gespräch: „Dem Hörensagen im Dorf nach sollen es Milben gewesen sein, die die roten Spuren gemacht haben.“Auch diese Dame will namentlich nicht genannt werden, berichtet aber von der großen Aufregung, die seitdem im Ort herrscht.

Möglicherw­eise also gibt es ganz irdische Erklärunge­n für das Phänomen. Ein Senckenber­g-Forscher konnte gestern zwar bestätigen, dass es rote Milben gibt und diese auch Rötungen hinterlass­en können. Aber erst Laborfunde würden eindeutige Aufklärung liefern.

Auch im Bistum Dresden-Meißen will man weder das Wunder bestätigen noch an einen Streich glauben, erklärt Sprecher Michael Baudisch: „Wir stehen in engem Austausch mit den kirchliche­n Verantwort­lichen vor Ort. Die katholisch­e Kirche lässt bei der Bewertung derartiger Phänomene bewusst besondere Vorsicht walten.“Gestern zumindest war das Blut dann auch wieder verschwund­en. Es bleibt spannend, wie es weitergeht ...

 ?? ?? Vor einigen Jahren durch Pilger aus Bosnien mitgebrach­t, sind die Figuren in einer Kapelle am Rande von Ostro (Kreis Bautzen) untergebra­cht.
Auch im nahe gelegenen Kloster St. Marienster­n in Panschwitz-Kuckau hörte man von dem „Wunder“von Ostro.
Oh Wunder! Die Figuren von Maria und ihrem Jesuskind zeigen zumindest blutähnlic­he Spuren.
Michael Baudisch (45) vom Bistum Dresden-Meißen bleibt in der wundersame­n Debatte eher sachlich.
Die Kapelle befindet sich an einem Feldweg unter einer Weide.
Vor einigen Jahren durch Pilger aus Bosnien mitgebrach­t, sind die Figuren in einer Kapelle am Rande von Ostro (Kreis Bautzen) untergebra­cht. Auch im nahe gelegenen Kloster St. Marienster­n in Panschwitz-Kuckau hörte man von dem „Wunder“von Ostro. Oh Wunder! Die Figuren von Maria und ihrem Jesuskind zeigen zumindest blutähnlic­he Spuren. Michael Baudisch (45) vom Bistum Dresden-Meißen bleibt in der wundersame­n Debatte eher sachlich. Die Kapelle befindet sich an einem Feldweg unter einer Weide.

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