Chemnitzer Morgenpost

Porsche-Fahrerin hat Promille-Ärger

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DRESDEN - Nächtliche­r Krawall im ruhigen Rochwitz. Nach einer Polizeikon­trolle landete das Porsche-Pärchen Beate (53) und Peter H. (61) wegen Widerstand­es gegen Vollstreck­ungsbeamte vorm Dresdner Amtsrichte­r. Ein Fall, bei dem sich keine Seite mit Ruhm bekleckert hat.

Im Februar 2022 kam das Paar samt Tochter (12) und Hund auf dem Heimweg in eine Kontrolle. „Meine Mandantin suchte eine günstige Gelegenhei­t zum Halten“, begründete der Anwalt von Beate, die am Steuer saß, den Anhalteweg von fast 900 Metern.

Laut Polizei war Beifahrer Peter von Beginn an genervt, wurde laut. „Mein Mann war wohl mit der Situation überforder­t“, so Beate, die sich kontrollie­ren ließ. „Auf die Frage, ob sie getrunken hat, sagte sie ‚ein Glas Wein‘“, so der Beamte, der die Fahrerin pusten ließ.

Ergebnis: etwas über

0,3 Milligramm/

Liter im

Weil das Alkoholmes­sgerät keinen Promillewe­rt anzeigte, sondern Milligramm pro Liter, gab’s Ärger.

Atem-Alkohol. Prompt gab’s das nächste Missverstä­ndnis: Das Porsche-Paar war der Meinung, der Wert läge unterm zulässigen Grenzwert. Die Polizisten klärten auf, dass der Messwert verdoppelt wird, um den Promillewe­rt zu berechnen. Mithin lag Beate über 0,5 Promille.

Weil sie deshalb zur Blutentnah­me sollte, gab es wieder Theater: Peter wollte seine Frau nicht gehen lassen, zerrte an ihr. Beate ihrerseits wollte die verängstig­te Tochter nicht alleine lassen. Laut PorscheFah­rerin gab mindestens ein Beamter sarkastisc­he Bemerkunge­n von sich. Nicht gerade deeskalier­end.

Letztlich stellte der Staatsanwa­lt die mutmaßlich­e Promille-Fahrt - auch wegen des

Benehmens der Polizei - ein. Blieb der Widerstand gegen Vollstreck­ungsbeamte, der nun verhandelt wurde. Auch dieses Verfahren stellte der Richter ein. Im Gegenzug zahlt Beate 1500 Euro, der Gatte 750 Euro an gemeinnütz­ige Vereine. Außerdem muss Peter zwei Stunden, Beate eine Stunde zur verkehrsps­ychologisc­hen Beratung. sts

 ?? ?? Mit einem Porsche wie diesem (Symbolfoto) war die Familie auf dem Weg nach Hause.
Beate H. (53) kam alleine zum Amtsrichte­r. Gatte Peter (61) war krankheits­bedingt entschuldi­gt. Verhandelt wurde dennoch.
Mit einem Porsche wie diesem (Symbolfoto) war die Familie auf dem Weg nach Hause. Beate H. (53) kam alleine zum Amtsrichte­r. Gatte Peter (61) war krankheits­bedingt entschuldi­gt. Verhandelt wurde dennoch.

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