Riesa zeigt, wie’s gehen kann
Dass die Einstufung als Kriminalitätsschwerpunkt auch Früchte tragen kann, zeigt das Beispiel Riesa. „Wir haben vor zwei oder drei Jahren eine Befragung der Riesaer zu Sicherheit und Sicherheitsgefühl vorgenommen. Dabei ist herausgekommen, dass sich die Einwohner vor allem auf dem Alexander-Puschkin-Platz unsicher fühlen“, erzählt Oberbürgermeister Marco Müller (48, CDU). „Das haben wir mit der Polizei gemeinsam verifiziert und tatsächlich eine Häufung von Straftaten festgestellt.“Dabei handelte es sich vor allem um Drogenhandel und Körperverletzungsdelikte. Daraufhin wurde der Park im Februar 2023 als „gefährlicher“Ort eingestuft, die Polizeikontrollen wurden verstärkt. „Die Stadt hat das mit eigenen Maßnahmen flankiert“, sagt Müller und zählt auf: „Wir haben unseren Vollzugsdienst gemeinsam mit der Polizei auf Streifen geschickt, haben freigeschnitten, damit Sichtachsen sichtbarer werden, haben Beleuchtung in den Park gebracht und einen neuen Spielplatz gebaut.“Auch Veranstaltungen wie ein Osterspaziergang und Familienfeste wurden organisiert. „Wir haben gesagt, die Riesaer müssen sich ihren Park zurückholen, und das ist uns gelungen“, freut sich der OB. „Wir konnten die Kriminalität zurückdrängen und ich bin zuversichtlich, dass wir den Platz in der Hand der Bürger halten können und es nicht wieder zum Aufwuchs der Kriminalität kommt.“
Aber Marco Müller weiß auch um die Problematik der Kriminalitätsschwerpunkte. So drohe nicht nur die Stigmatisierung von Orten, sondern auch eine Verlagerung des Problems. „Das gehört ja zur Ehrlichkeit dazu, dass man das Problem damit zwar örtlich löst, aber gesellschaftlich das Thema nur woandershin verdrängt. Dass wir damit die Kriminalität aus Riesa ve b t h b w sc