Russland trauert um seine Terror-Opfer
MOSKAU - Nach dem verheerenden Anschlag auf eine Konzerthalle bei Moskau mit mehr als 130 Toten und Dutzenden Verletzten hat Russland gestern landesweit um seine Opfer getrauert. Vor dem Gebäude bildeten sich lange Schlangen und ein wahres Blumenmeer. Derweil geht die Suche nach den Drahtziehern weiter.
Schon kurz nach dem Anschlag hatte sich der IS-Ableger „Islamischer Staat Provinz Khorasan“(ISPK) zu der Tat bekannt. Der Angriff habe „Tausenden Christen in einer Musikhalle“gegolten, hieß es auf einem Propagandakanal. Mit Sturmgewehren, Pistolen und Bomben habe man Russland einen schweren Schlag versetzt. Khorasan steht übrigens für eine historische Region in Zentralasien, die Teile von Afghanistan, Usbekistan, Turkmenistan und Tadschikistan und vom Iran umfasste.
Während westliche Terrorismus-Experten das Bekennerschreiben für glaubhaft halten, ist der Kampf über die Deutungshoheit der Ereignisse vom Freitagabend in vollem Gange. Präsident Wladimir Putin (71) beispielsweise erklärte seiner Bevölkerung in einer TV-Ansprache, die vier festgenommenen Angreifer hätten versucht, in die Ukraine zu fliehen. Nach ersten Erkenntnissen sei dort ein „Fenster“für ihren Grenzübertritt vorbereitet worden.
Kiew wies dies zurück. „Nach dem, was in Moskau passiert ist, versuchen Putin und die anderen Bastarde natürlich nur, jemand anderem die Schuld in die Schuhe zu schieben“, so Wolodymyr Selenskyj (46). Auch Innenministerin Nancy Faeser (53, SPD) sprang der Ukraine indirekt zur Seite: „Nach allem, was bisher bekannt ist, ist davon auszugehen, dass die Terrorgruppe ‚ISPK‘ den mörderischen Terroranschlag in der Nähe von Moskau zu verantworten hat“, sagte sie am
Wochenende der Zeitung“.
Trotz der anhaltenden Spannungen zwischen Russland und dem Westen sprachen sowohl „Süddeutschen Olaf Scholz (65, SPD) als auch die USA den Betroffenen ihr Beileid aus. „Wir verurteilen den schrecklichen Terrorangriff auf unschuldige Konzertbesucher
in Moskau. Unsere Gedanken sind mit den Angehörigen der Opfer und allen Verletzten“, so der Kanzler. Aus Washington kamen ähnliche Töne, zudem