Vettel-Comeback im Cockpit
BERLIN - 700 PS, eine Höchstgeschwindigkeit von über 330 km/h und das Dröhnen des V8-Motors als Geräuschkulisse im geschlossenen Cockpit: Sebastian Vettel kam voll auf seine Kosten. Rund anderthalb Jahre nach seinem Rücktritt aus der Formel 1 gab er gestern sein Comeback als Rennfahrer - wenn auch (noch) nur zu Testzwecken.
Der viermalige Weltmeister übernahm das Steuer eines Porsche 963 Hypercars und drehte fleißig seine Runden im Motorland
Aragon. Der Bolide des Teams Penske Motorsport ist in der Langstrecken-WM auch beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans im Einsatz. Dort könnte es am 15./16. Juni unter Umständen zu einem Aufeinandertreffen mit seinem Kumpel und ehemaligen Formel-1-Weggefährten Mick Schumacher kommen.
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„Ich habe schon immer andere Rennserien verfolgt und die Neugier für die Langstrecke hat mich dazu animiert, es einfach mal auszuprobieren“, sagte Vettel. Er sei gespannt auf den Dauerlauf im spanischen Aragon und freue sich auf die Zeit hinterm Steuer. Ob und wie es danach weitergehe, „wird man dann sehen“, so Vettel: „Momentan gibt es noch keine weiteren Absichten für die Zukunft.“
Ein klares Dementi für weitere Einsätze ist das nicht. Seine Zukunftsentscheidung dürfte von seinen gemachten Erfahrungen und Eindrücken abhängen. Nach 299 Grand-Prix-Starts in offenen Formel-1-Monoposti steuerte Vettel seit langer Zeit wieder einen Rennwagen mit geschlossenem Dach.
Bei Porsche säße er in einem potenziellen Siegerauto. Der Auftakt in Katar Anfang März verlief mit dem Triumph des Trios um Andre Lotterer erfolgreich. Schumachers WEC-Debüt für den französischen Rennstall Alpine war mit dem zwölften Platz und einem Ausflug ins Kiesbett dagegen ausbaufähig.