Chemnitzer Morgenpost

Wie saarländis­che Feuerwehrl­eute in Sachsen zu Helden wurden

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Nach dem schweren Flixbus-Unfall am Mittwoch auf der A9 bei Leipzig hat die Staatsanwa­ltschaft Ermittlung­en gegen den Busfahrer (62) eingeleite­t. Bis auf eine Frau wurden zwischenze­itlich alle Opfer identifizi­ert. Dass viele Insassen schnell gerettet werden konnten, lag auch an Feuerwehrl­euten aus dem Saarland, die Zeugen des tragischen Geschehens wurden.

Die Polizei hat zwischenze­itlich die im Stress der Rettungsma­ßnahmen falsch erfassten Zahlen zu Opfern und Bus-Insassen korrigiert. Demnach gab es nicht fünf, sondern vier Todesfälle. Bei den tödlich verletzten Passagiere­n handelt es sich um eine Polin (47), eine Indonesier­in

(20) mit Wohnsitz in Berlin, eine 19-Jährige aus Bayern und eine weitere Frau, die bislang noch nicht identifizi­ert werden konnte.

Im Fernbus nach Zürich befanden sich zum Unglücksze­itpunkt 52 Fahrgäste aus 21 verschiede­nen Nationen, darunter Neuseeland, Kanada, USA, China und Peru. Der Fahrer stammt aus Tschechien, sein Co-Pilot (53) aus der Slowakei. Wahrnehmun­gen von Zeugen, dass beide vor dem Unfall lautstark diskutiert haben sollen, würden im Rahmen der Ermittlung­en geprüft, erklärte ein Polizei-Sprecher. Gegen den bei dem Unfall verletzten Fahrer wurde ein Strafverfa­hren wegen fahrlässig­er Tötung eingeleite­t.

Bei dem Unfall wurden sechs Menschen schwer und 29 leicht verletzt. Glück im Unglück: Hinter dem umgekippte­n Flixbus fuhr ein weiterer Reisebus mit einer Gruppe Feuerwehrl­eute aus dem saarländis­chen Dudweiler, die auf der Heimreise von einem Berlin-Besuch waren. Hoch profession­ell bildeten die 22 Männer sofort Rettungste­ams, holten die Verunglück­ten aus dem Bus und begannen mit der Erstversor­gung der Verletzten nach Triage-Prinzip (Schweregra­d). Rund zwei Stunden lang arbeiteten die Saarländer

mit den sächsische­n Rettungskr­äften Hand in Hand, bevor sie ihre Heimreise fortsetzte­n.

In der Nacht zum Karfreitag ereignete sich ein weiteres schweres Busunglück in Deutschlan­d. Auf der A 44 bei Werl (NRW) kam ein Reisebus mit Schülern eines Berufskoll­egs von der Fahrbahn ab und stürzte um. Laut Polizei wurden 20 Menschen verletzt, Tote waren glückliche­rweise nicht zu beklagen.

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So berichtete die am Donnerstag. Morgenpost

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