Zu Besuch in „Klein-Potsd West
Urlaub auf Kosten der Krankenkasse? Das wäre in Bad Oeynhausen möglich. Doch man muss kein Kurgast sein, um sich im gesunden Klima des Staatsbades prächtig zu erholen. Malerisches Mittelalter und einen Marktplatz sucht man hier allerdings vergeblich, denn die Stadt wurde von Schinkel-Schüler Carl F. Busse und dem königlichen Gartendirektor Peter Joseph Lenné am Reißbrett geplant und damit zum „Klein-Potsdam von Westfalen“. Bei einem Besuch merkt man schnell: In Bad Oeynhausen heißt es nicht entweder oder, sondern sowohl als auch.
Christian Barnbeck (37) hat seinen Traumjob gefunden. Der gebürtige Bad Oeynhausener ist Gesundheitsmanager in seiner Heimatstadt und führt regelmäßig Gäste durch sein ehemaliges Kinderzimmer. „Hier im Kurpark habe ich schon als kleiner Junge gespielt“, erzählt er. Mit einer Größe von 26 Hektar bietet der Park tatsächlich viel Platz zum Spielen.
Doch ist es ein Kurpark oder eher ein Architekturmuseum?
„Beides“, lacht
Barnbeck und wird vom
Stadtzum Museumsführer.
Stadtführer und städtischer Projekt-Referent Gesundheit: Christian Barnbeck (37).
S das Ba klassizi Stil, das haus II Neorenais sance-Bau nach französischem Vorbild. Das Kurhaus ist Neobarock, das Kurtheater Neorokoko, zwei Kirchen von 1874 in der Nähe in Neogotik. Die marmorweiße Wandelhalle ist dagegen als griechischer Tempelbau mit dorischen Säulengängen nachempfunden Der Kurpark selbst wu de als englischer Lan schaftsgarten angeleg „Dass e
meine
Geburtsstadt überhaupt gibt, ist der Suche nach Salz zu verdanken“, ern beim Bohren ermalsolquelle ch Wilhelm IV. lle das Königeynhausen auf , westfälische bauen.“Das rt wohl auch, um es hier keien Marktplatz, afür aber den Kurpark im Zentrum gibt. Der Ort wird als „Weltbad“weltbekannt, lockt UFAStars und sogar den Sultan von Sansibar in die Wannenbäder - damals noch streng getrennt nach Frauen- und Männerbereichen. Nach dem Krieg kommt nicht nur der Kurbetrieb zum Erliegen. Die gesamte Innenstadt mit damals 9 000 Einwohnern muss auf Befehl der Alliierten geräumt werden. Der Kurbezirk wird mit Stacheldraht eingezäunt. Ins Hotel Königshof zieht das Hauptquartier der britischen Rheinarmee ein.
Als die Briten den Kurpark 1956 wieder freigeben, wird groß gefeiert. Barnbeck: „Das Parklichter-Festival mit Feuerwerk im Kurpark gibt’s bis
sind die Externsteine im Teutoburger Wald Naturund Kulturdenkmal zugleich. Sie sehen wie ein kleines Stück Elbsandsteingebirge aus. Immerhin ragen auch hier Sandsteinfelsen in die Höhe - insgesamt 13 und bis zu 35 Meter hoch. Und wie sich das Elbsandsteingebirge etwas hochtrabend Sächsische Schweiz nennt, so bezeichnen viele die Externsteine überzogen stolz als „Stonehenge des Teutoburger Waldes“. Gesicherte Erkenntnisse über die Mystik des Ortes fehlen freilich.
Dafür gibt sich die bizarre Felsformation heutzutage zeitweise umso mystischer, wenn zur Sommersonnenwende und zur Walpurgisnacht die EsoterikerSzene gemeinsam mit Hexen, Druiden oder keltischen sowie germanischen Glaubensgemeinschaften feiert.
gleich das Ja-Wort geben kann. Nach dem Varieté lädt der Tanzclub Adiamo gleich nebenan Nachtschwärmer ein. Typisch Kurstadt: morgens Fango, abends Tango.
Wer jetzt noch nicht entspannt ist, kommt spätestens in der asiatischen Welt der berühmten Bali Therme richtig runter - ein Stück indonesisches Inselparadies in Westfalen. Vor allem die riesige verspielte Saunalandschaft, in der man in elf verschiedenen Themensaunen schwitzen kann, zieht Gäste aus der ganzen Republik an. Tipp: das Rasul
Heilerde Reinigungsritual der Pharaonen ausprobieren!
Am Ende bleibt die Frage: Ist Bad Oeynhausen nun eher Kur- oder Touristenstadt? Wie immer lautet Barnbecks Antwort natürlich auch diesmal: „Beides!“