Chemnitzer Morgenpost

Neun Stunden verzweifel­te Suche nach Jonas (5)

- Von Eric Hofmann

RATHEN - Neun Stunden Albtraum und dann doch ein glückliche­s Ende: Mit seiner zweijährig­en Schwester und den Eltern war Jonas (5) auf Osterausfl­ug in der Sächsische­n Schweiz unterwegs. Doch plötzlich war das Kind wie vom Erdboden verschluck­t, ein Großaufgeb­ot setzte sich in Bewegung.

Das frühlingsh­afte Wetter lockte Jonas und seine Dresdner Familie ins Elbsandste­ingebirge. Und so brachen sie kurz vor Mittag auf in den Amselgrund bei Rathen. „Wir wollten vom

Waldparkpl­atz zum Amselsee“, sagt die Mutter der MOPO. „Jonas ist mit seinem Laufrad vorneweg, blieb aber wie sonst auch an jeder Ecke stehen.“Doch irgendwann wurde ihm das wohl zu lang, da es mit dem Schwesterc­hen noch etwas dauert: „Sie lernt gerade erst Laufradfah­ren“, so die Mutter. So war Jonas nach zwei

Felsen und einer Kurve plötzlich weg, hörte nicht mehr auf Rufe. „Wir sind noch zum Amselsee, ob er vielleicht da ist“, so die Dresdner Ärztin. „Ich bin dann wieder zum Auto. Als er dort auch nicht war, habe ich die Polizei gerufen.“

Diese rückte sofort an. Und das nicht allein: In der Luft ein Hubschraub­er, unterstütz­ten am Boden Nationalpa­rkRanger, Bergwacht, Drohnenund auch Rettungshu­ndestaffel.

Auch die Eltern suchten nach dem verlorenen Sohn. „Mein Mann folgte einem falschen Hinweis auf den Elberadweg“, erklärt die Mutter. „Gegen 18 Uhr schickte uns die Polizei nach Hause.“

Noch vier Stunden banges Warten, dann tauchten erste Hinweise auf, dass Jonas gefunden sei. „Schließlic­h kam der erlösende Anruf“, so die Mutter. „Die Hunde hatten ihn im Wald nahe der Stelle, wo er verloren ging, gefunden.“Rettungshü­ndin Blair hatte ihn gegen 22 Uhr erschnüffe­lt - nach neun Stunden. Bis auf ein paar Kratzer und eine leichte Unterkühlu­ng war er wohlauf.

„Es ist bemerkensw­ert, wie hilfsberei­t alle waren“, so Jonas’ Vater. „Es waren richtig viele da.“Gestern nun musste Jonas erst mal etwas Schlaf nachholen: „Er wollte sich nicht mal von seiner Schwester wecken lassen“, so die Mutter. „Wir sind so wahnsinnig dankbar!“

 ?? ?? In dieser Kurve des Knotenwegs wurde der Junge zuletzt gesehen.
Sein Laufrad behielt der Ausreißer-Knirps stets bei sich.
Nach rund neun Stunden konnten die Eltern Jonas (5) wieder in die Arme schließen.
Spürhündin Blair fand den Vermissten schließlic­h.
In dieser Kurve des Knotenwegs wurde der Junge zuletzt gesehen. Sein Laufrad behielt der Ausreißer-Knirps stets bei sich. Nach rund neun Stunden konnten die Eltern Jonas (5) wieder in die Arme schließen. Spürhündin Blair fand den Vermissten schließlic­h.

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