Neun Stunden verzweifelte Suche nach Jonas (5)
RATHEN - Neun Stunden Albtraum und dann doch ein glückliches Ende: Mit seiner zweijährigen Schwester und den Eltern war Jonas (5) auf Osterausflug in der Sächsischen Schweiz unterwegs. Doch plötzlich war das Kind wie vom Erdboden verschluckt, ein Großaufgebot setzte sich in Bewegung.
Das frühlingshafte Wetter lockte Jonas und seine Dresdner Familie ins Elbsandsteingebirge. Und so brachen sie kurz vor Mittag auf in den Amselgrund bei Rathen. „Wir wollten vom
Waldparkplatz zum Amselsee“, sagt die Mutter der MOPO. „Jonas ist mit seinem Laufrad vorneweg, blieb aber wie sonst auch an jeder Ecke stehen.“Doch irgendwann wurde ihm das wohl zu lang, da es mit dem Schwesterchen noch etwas dauert: „Sie lernt gerade erst Laufradfahren“, so die Mutter. So war Jonas nach zwei
Felsen und einer Kurve plötzlich weg, hörte nicht mehr auf Rufe. „Wir sind noch zum Amselsee, ob er vielleicht da ist“, so die Dresdner Ärztin. „Ich bin dann wieder zum Auto. Als er dort auch nicht war, habe ich die Polizei gerufen.“
Diese rückte sofort an. Und das nicht allein: In der Luft ein Hubschrauber, unterstützten am Boden NationalparkRanger, Bergwacht, Drohnenund auch Rettungshundestaffel.
Auch die Eltern suchten nach dem verlorenen Sohn. „Mein Mann folgte einem falschen Hinweis auf den Elberadweg“, erklärt die Mutter. „Gegen 18 Uhr schickte uns die Polizei nach Hause.“
Noch vier Stunden banges Warten, dann tauchten erste Hinweise auf, dass Jonas gefunden sei. „Schließlich kam der erlösende Anruf“, so die Mutter. „Die Hunde hatten ihn im Wald nahe der Stelle, wo er verloren ging, gefunden.“Rettungshündin Blair hatte ihn gegen 22 Uhr erschnüffelt - nach neun Stunden. Bis auf ein paar Kratzer und eine leichte Unterkühlung war er wohlauf.
„Es ist bemerkenswert, wie hilfsbereit alle waren“, so Jonas’ Vater. „Es waren richtig viele da.“Gestern nun musste Jonas erst mal etwas Schlaf nachholen: „Er wollte sich nicht mal von seiner Schwester wecken lassen“, so die Mutter. „Wir sind so wahnsinnig dankbar!“