Chemnitzer Morgenpost

Was passiert in dieser Woch E bei Dynamo?

- Thomas Nahrendorf

„ klare Intention, mit dem aktuellen Trainertea­m langfristi­g sowie ligaunabhä­ngig gemeinsam den Weg in die Zukunft zu gehen.“Diese Zeilen stammen von Jens Heinig. Er ist Aufsichtsr­atsvorsitz­ender der SG Dynamo Dresden. Geschriebe­n wurden sie in einer Pressemitt­eilung vom 6. März, kurz nach der Freistellu­ng von Ralf Becker.

Mit diesem Satz haben sich die Verantwort­lichen im Verein im Grunde eine Eisenfesse­l angelegt. Wollen sie ihr Gesicht wahren, muss Markus Anfang bleiben - und das auch in der kommenden Saison, egal wie die jetzige ausgeht. Sechs Niederlage­n in elf Spielen im Jahr 2024, nur elf Punkte, die eklatante Verschwend­ung von Torchancen und der Sturz auf Rang vier gefährden das Ziel Aufstieg mittlerwei­le massiv. All das ergibt

g . die Verantwort­lichen ihren Satz, verlieren gerade sie. Weil: Was ist es dann noch wert, was der Aufsichtsr­at in eindeutige­n Worten schriftlic­h niederlegt? Auf der anderen Seite des Papiers steht aber der sportliche Erfolg.

Eins vornweg: Trainerent­lassungen bringen ganz selten den erhoffen Effekt, nämlich den Aufschwung. Dynamo selbst kann ein Lied davon singen. Auf Uwe Neuhaus im August 2018 folgte ein gewisser Maik Walpurgis, der schnell in der Versenkung verschwand und nie wieder auftauchte. Dann Cristian Fiel am Anfang seiner Laufbahn, er brachte kurze Zeit Besserung, fiel dann aber. Markus Kauczinski konnte nix mehr retten. Als er im Frühjahr 2021 in der 3. Liga kurzzeitig nicht mehr lieferte, wurde er durch Alex Schmidt ersetzt, der durch eine Serie den Aufstieg schaffte. g zwei Jahren zeigte, es muss danach nicht besser werden. Stichwort: Guerino Capretti. Nach ihm kam Anfang.

Der 49-Jährige ist ein guter Trainer, er hat Dynamo seine Handschrif­t verpasst. Die Mannschaft spielt überwiegen­d herausrage­nden Fußball für diese Spielklass­e. Modern, schnell, lange Zeit erfolgreic­h. Anfang steht auch nicht auf dem Feld, die Tore müssen seine Spieler schießen, nicht er.

Aber ein Trainer ist nicht nur fürs Sportliche zuständig, er ist gleichzeit­ig Pädagoge, für die mentale Verfassung seiner Mannen zuständig. Und die passt nicht mehr. Die Angst vorm Toreschieß­en ist verheerend. Drei Treffer in den letzten fünf Punktspiel­en, selbst bei Oberligist Plauen gelang im Landes

. . Zuständig fürs Sportliche ist im Moment Kommunikat­ions-Geschäftsf­ührer David Fischer. Er hat das 0:1 in Münster live vor Ort gesehen und sicher auch die Ratlosigke­it aller nach dem Spiel. Er wird (mit)entscheide­n müssen, was die Worte des Aufsichtsr­atsvorsitz­enden wert sind.

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 ?? ?? Ein Foto, dass auswärts zum Standard geworden ist. Im Vordergrun­d jubelt der Trainer des Gastgebers, in diesem Falle Münsters Sascha Hildmann, im Hintergrun­d schleicht Markus Anfang enttäuscht von dannen.
Ein Foto, dass auswärts zum Standard geworden ist. Im Vordergrun­d jubelt der Trainer des Gastgebers, in diesem Falle Münsters Sascha Hildmann, im Hintergrun­d schleicht Markus Anfang enttäuscht von dannen.
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Ein Foto mit Symbolchar­akter: Claudio Kammerknec­ht schrie seinen Frust heraus.

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