Neue Geschichten vom Zwickauer Kult-Richter
ZWICKAU - Er spricht Recht und schreibt recht erfolgreich: Nach seinem Bestseller „Wenn Deutschland so scheiße ist, warum sind Sie dann hier?“legt der Zwickauer Richter Stephan Zantke (62) nun den Nachfolger vor: „Wenn nur das Böse übrig bleibt“(Riva, 20 Euro).
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Wie in seinem Erstlingswerk von 2018 verarbeitet Zantke in zehn Kapiteln Kriminalfälle, die er vor Gericht zu entscheiden hatte. Der Titel „Wenn nur das Böse übrig bleibt“rührt von einem Angeklagten, der gleich zweimal vor Zantkes Richterpult stand: „Die dritte Geschichte ‚Das missratene E k lki d‘ räsentiert einen r den Großeltern cht“, erzählt der
wurde 2016 wegen Sachbeschädigung und Körperverletzung an einem Mann, der zum Vollinvaliden geprügelt wurde, zu drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Stephan Zantke verhandelte 2022 abermals gegen den Mann: diesmal unter anderem wegen Raub und vielfacher Körperverletzung.
Das Ergebnis:
Der Vorsitzende verknackte den Gewalttäter zu drei Jahren und elf Monaten - und blieb damit nur einen Monat unter der Höchststrafe, die an Amtsgerichten verhängt werden kann.
„Dieser Mensch wurde durch seinen Alkohol- und Drogenkonsum so zerstört, dass nur noch das Böse in ihm übrig geblieben zu sein scheint“, schildert Zantke. Genauso wie bei seinem Erstlingswerk geht es Zantke bei seinem Buch um eines: dem Leser zu schildern, „was es bei Gericht für Fälle gibt und wie Rechtsprechung funktioniert“.
Stephan Zantke ist seit den 90er-Jahren in der Justiz tätig, fing zunächst als Staatsanwalt an und wechselte als Richter von Aue zum Amtsgericht Zwickau. Ob er sich ein drittes Buch vorstellen kann? „Ich habe noch ein paar Geschichten im Hinterkopf.“rp