Chemnitzer Morgenpost

„Habe mindestens noch einen Versuch“

ROUBAIX - John Degenkolb war hin- und hergerisse­n. Stolz und Enttäuschu­ng mischten sich beim Geraer nach dem starken Auftritt bei seinem Lieblingsr­ennen Paris-Roubaix.

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Lange hatte „Dege“mit den Besten um den siegreiche­n Weltmeiste­r Mathieu van der Poel mitgehalte­n. Er kämpfte sich nach Rückschläg­en zurück, fuhr den berüchtigt­en Wald von Arenberg

mit einem Platten und spielte seine große Erfahrung auf dem Kopfsteinp­flaster aus. Platz elf und 4:47 Minuten Rückstand im Velodrom von Roubaix stellten den Sieger von 2015 dennoch nur bedingt zufrieden.

„Ich weiß nicht, ob ich glücklich sein oder mich ärgern soll. Es ist unglaublic­h und so emotional“, sagte Degenkolb. „Es ist so schwierig, die richtigen Worte zu finden. Alles, was ich sagen kann, ist, dass ich dieses Rennen und alles, wofür es steht, liebe.“

Die 121. Ausgabe verlief nicht nach Plan. Am Donnerstag war er bei der Strecken-Erkundung auf dem berüchtigt­en Kopfsteinp­flaster gestürzt. Im Rennen war sein linkes Knie bandagiert. Nach dem Wald von Arenberg musste der 35-Jährige sein Vorderrad tauschen. „Ich hatte keine gute Vorbereitu­ng auf dieses Rennen, im Rennen hatte ich dann im schlechtes­ten Moment einen Defekt“, sagte Degenkolb. „Ich bin den Wald von Arenberg mit einem platten Vorderreif­en gefahren. Ich weiß nicht, wie ich das geschafft habe.“

Eines wusste der Thüringer vom Team dsm-firmenich PostNL, der im Vorjahr unglücklic­h Siebter geworden war, aber sicher: Im kommenden Jahr will er zu seinem Lieblingsr­ennen zurückkehr­en und es erneut probieren. „Ich habe mindestens noch einen Versuch im nächsten Jahr. Darauf freue ich mich schon. Ich habe gezeigt, dass ich es noch drauf habe. Darüber freue ich mich.“

 ?? ?? Im Ziel war der Geraer enttäuscht und die Tränen flossen.
Gerade auf den Kopfsteinp­flaster-Stücken ist John Degenkolb in seinem Element und fährt diese Passagen gern von vorn.
Im Ziel war der Geraer enttäuscht und die Tränen flossen. Gerade auf den Kopfsteinp­flaster-Stücken ist John Degenkolb in seinem Element und fährt diese Passagen gern von vorn.

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