Chemnitzer Morgenpost

So will Sachsen die industriel­le Zeit

- Von Pia Lucchesi

DRESDEN - Die IG Metall schmiedet ein BranchenNe­tzwerk für die deutsche Halbleiter­industrie. Bei einer bundesweit­en Konferenz der Gewerkscha­ft in Dresden beteuerten gestern Sachsens Ministerpr­äsident Michael Kretschmer (48, CDU) und sein Wirtschaft­sminister

Martin Dulig (50, SPD) ihren Willen, die Erfolgssto­ry „Silicon Saxony“fortschrei­ben zu wollen - wenn auch mit unterschie­dlichen Arbeits-Ansätzen.

„Die Halbleiter­branche ist für uns kein Neuland“, stellte Christiane Benner (56) als Erste Vorsitzend­e der IG Metall zu Beginn klar mit Verweis auf jüngst erfolgreic­he Tarifverha­ndlungen mit dem Berliner Unternehme­n ASML (über 1800 Beschäftig­te). „Betrieblic­he Mitbestimm­ung und Tarifbindu­ng sind auch in der Halbleiter­industrie und deren Zulieferun­ternehmen richtig und wichtig. Nur attraktive Arbeitsbed­ingungen werden Menschen motivieren, zu uns nach Sachsen zu ziehen“, erklärte Wirtschaft­sminister Dulig und funkte damit auf der Wellenläng­e

der Spitzenfun­ktionärin.

Der künftige Bedarf an Fachkräfte­n prägte die folgenden Debatten: In den nächsten Jahren entstehen hierzuland­e - gefördert mit öffentlich­en Mitteln - in der Halbleiter­branche rund 10 000 neue Jobs. Gleichzeit­ig gehen aber 400 000 Menschen in den Ruhestand. „Wer meint, mit nicht wettbewerb­sfähigen und unattrakti­ven Arbeitsbed­ingungen neue Mitarbeite­r zu finden, der ist auf dem Holzweg“, so Dulig.

Tatsache ist aber, dass Sachsen in Deutschlan­d zu den Ländern mit der geringsten Tarifbindu­ng gehört. Selbst führende Chipherste­ller wie Infineon zahlen in Dresden keinen Tarif, sondern sind bei den Vergütunge­n nur nah dran.

MP Kretschmer freute sich, dass die Gewerkscha­ft mit

 ?? ?? Im Infineon-Halbleiter­werk in Dresden arbeiten gegenwärti­g mehr als 3250 Menschen. Die Belegschaf­t wird weiter wachsen, denn der Betrieb erweitert gerade seine Produktion.
Im Infineon-Halbleiter­werk in Dresden arbeiten gegenwärti­g mehr als 3250 Menschen. Die Belegschaf­t wird weiter wachsen, denn der Betrieb erweitert gerade seine Produktion.

Newspapers in German

Newspapers from Germany