Kai Schumann verteidigt „Mandat für Mai“
Die Freude war riesig, als es hieß, das Vogtland bekommt mit „Mandat für Mai“eine eigene Serie. Doch nach den ersten Folgen gab es viel Kritik an der Darstellung der sächsischen Region sowie dem durchweg gesprochenen Hochdeutsch (MOPO berichtete). Kritik, die bei Hauptdarsteller Kai Schumann (47) auf Verständnis stößt - zumindest teilweise.
„Ich liebe das Sächsische in all seinen Schattierungen und finde es schade, dass es in Deutschland eine Art von Dialekt-Hierarchie gibt“, erklärt der gebürtige Dresdner im MOPO-Interview. Das Bayerische, Norddeutsche oder Berlinerische hätten im TV einfach einen höheren Stellenwert. Gleichzeitig verstehe er die Macher der Serie, die ihr Produkt einem breiten Publikum zugänglich machen wollten und „sehr vorsichtig waren“. Denn besonders das Vogtländisch sei ein extremer Dialekt, den man teilweise untertiteln müsste, wenn man es „richtig“spricht.
Die Kritik, die Serie würde das Vogtland „hinterwäldlerisch“und „primitiv“darstellen, wie es beispielsweise Landrat Thomas Hennig (46, CDU) ausdrückte, kann der in Plauen aufgewachsene Schauspieler aber nur bedingt nachvollziehen. Denn es gebe in seiner Heimat - wie überall anders auch - durchaus Leute, die Kittelschürzen tragen, durchaus illegalen Waffenbesitz und durchaus auch „nicht einvernehmlichen Sex in Beziehungen“. Vielleicht sei das Bewusstsein dafür einfach nicht da. „Deshalb finde ich es gut, dass wir solche Themen auch ansprechen.“Aber er könne es verstehen, dass sich Menschen gern anders sehen würden.
Trotz all der Kritik ist Schumann dankbar für „Mandat für Mai“. Denn seine Rolle war für ihn „sehr interessant, weil ich ja sonst eher den Sonnyboy spiele“. Diesmal durfte er in eine komplexere Rolle schlüpfen, die eine „sehr spannende Herausforderung“war.