Der/die/das Raachermannel gibt’s jetzt auch in queer ...
SEIFFEN/CHEMNITZ Schwibbögen, Pyramiden, Räuchermänner: Für viele Menschen ist Weihnachten ohne traditionelles erzgebirgisches Kunsthandwerk undenkbar. Ziehen künftig nun häufiger weibliche und auch queere Räucherfiguren in die
Stuben ein?
Chemnitzer Studenten schicken sich an, die Dominanz der Räuchermänner zu brechen. Frauen sind bei den Räucherfiguren sehr unterrepräsentiert, erklärt die Kulturwissenschaftlerin Melanie Hühn In
Masterseminar an der TU Chemnitz setzten sich Studenten mit Themen wie Tradition, Gender, Stereotype und Repräsentation auseinander. Zum Abschluss konzipierten sie eigene Räucherfiguren, die vom Holzspielzeugmacher Markus Weber t wurden. standen sind die powerella“, eine erfigur, die eine ahne schwenkt, esische Pflegefachkraft und eine kritische Professorin. Die Unikate wurden zusammen mit den Ergebnissen des
Projekts „The Smoking Chemnitzer:in“dieses Wochenende in einer kleinen Schau auf dem Chemnitzer Brühl gezeigt. Hühns Hoffnung: „Vielleicht findet sich auch eine Manufaktur im Erzgebirge, die Interesse hat, sie in Serie zu produzieren.“
Queere Räucherfiguren? Der Chef des Verbandes Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller, Frederic
Günther (37), kennt niemanden, der so etwas bisher produziert. Perspektivisch will er das aber nicht ausschließen. Im erzgebirgischen Kunsthandwerk ist es Brauch, gesellschaftliche Veränderungen aufzugreifen und sich augenzwinkernd mit Autoritäten auseinanderzusetzen. So präsentierte man jüngst erst die Figur eines Klimaklebers und die eines Kiffers.