Chemnitzer Morgenpost

Die „EAV“grüßt Dynamo: „Wie eine Fata Morgana, so nah und doch so weit!“

- Thomas Nahrendorf

DRESDEN - Die Jüngeren werden jetzt fragen „Erste Allgemeine, wer?“Die 80er-JahreKinde­r werden antworten: „Verunsiche­rung!“Die „Erste Allgemeine Verunsiche­rung“war eine österreich­ische Gaudi-Kombo. Könnte aber jetzt auch die Zustandsbe­schreibung der SG Dynamo Dresden sein.

„Fata Morgana“war einer der großen Hits der „EAV“: „Wie eine Fata Morgana, so nah und doch so weit. Wie eine Fata Morgana. Abrakadabr­a und sie war nicht mehr da.“Im Song geht es um ein Mädchen namens Laila, bei Dynamo ist es die Aufstiegsh­offnung, die bald nicht mehr da ist. Denn wer glaubt denn jetzt in den verbleiben­den fünf Spielen daran, dass es noch etwas werden kann? Die Hoffnung, sie ist auf Platz drei liegend ja so nah, ist noch da. Noch. Wenn da nicht die Leistungen, die Verunsiche­rung, die mentale Blockade, das Mutlose wären. Fünf Siege müssen es werden, drei gelangen bisher im Jahr 2024. Die Spieler können es ja, sie zeigen es nur seit einem Vierteljah­r nicht (mehr). Woran liegt es? „An uns“, sagte Niklas Hauptmann nach dem 1:1 in Freiburg. „Wir können das Spiel zumachen und machen es nicht.“Das leidige Thema Chancenver­wertung, es ist und bleibt das Thema über die gesamte Saison hin gesehen. In den ersten zehn Minuten hatten Jakob Lemmer (4.), Hauptmann (5.) selbst und Paul Will (9.) drei gute Möglichkei­ten. Dazu das große Brett von Lemmer direkt nach dem 1:0 von Tom Zimmerschi­ed (28.). Es muss 2:0 oder 3:0 stehen, bevor die Freiburg-Bubis überhaupt das erste Mal aufs Tor schießen. Dumm wieder, das genau der Schuss saß - und Dynamo von der

Rolle brachte.

„Die Chancenver­wertung und der letzte Punch vorn. Wir hätten in der ersten Halbzeit das zweite oder dritte machen können. Dann wird das ein anderes

Spiel, dann reagiert auch der Gegner anders. Aber wir kriegen das nicht hin“, zuckte „Haupe“mit den Schultern. „Und dann bekommen wir mit dem ersten Torschuss wieder einen rein. Ja, zieht sich durch die Saison.“Gegen Köln am Samstag will der 27-Jährige mit seinen Mannen wieder angreifen „und drei Punkte holen“. Aufgeben gibt es nicht.

Klappt es wieder nicht, wird der Aufstieg in der Tat zur Fata Morgana. Bei der „Ersten Allgemeine­n Verunsiche­rung“konnte man darüber lachen, bei Dynamo

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Enttäuschu­ng pur in den Gesichtern von Lars Bünning (v.l.), Niklas Hauptmann und Tony Menzel. In Freiburg beim Schlusslic­ht reichte es nur zu einem Zähler. So langsam schwinden die (direkten) Aufstiegsh­offnungen.
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 ?? ?? Klaus Eberhartin­ger war der Frontmann der „EAV“. Hier besingt er seine „Fata Morgana“.
Klaus Eberhartin­ger war der Frontmann der „EAV“. Hier besingt er seine „Fata Morgana“.

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