Seriöse Veilchen beenden Schiebocks Traum vom Final
BISCHOFSWERDA - Der FC Erzgebirge steht im Endspiel des Sachsenpokals. Die Veilchen beendeten den Schiebocker Traum von einer weiteren Sensation, fügten dem wackeren Oberligisten im Halbfinale eine klare 0:4-Niederlage zu.
FCE-Coach Pavel Dotchev wollte offenbar kein großes Risiko eingehen und schickte seine erste Elf auf den Platz im mit mehr als 3000 Zuschauern ausverkauftem Wesenitzsportpark. Nur Stammkeeper Martin Männel wurde geschont, dafür Tim Roby Kips im Kasten.
BFV-Trainer Frank Rietschel hatte von seiner Mannschaft Mut gefordert - ohne leichtsinnig zu sein. Das beherzigte die Truppe, spielte munter mit, stellte sich nicht hinten rein. Der Favorit aus Aue wiederum wartete geduldig auf seine erste echte Chance - und schlug eiskalt zu. Nach dem präzisen Eckball von Marvin Stefaniak verlor die Defensive der Gastgeber Marco Schikora aus den Augen, der völlig „blank“einköpfen konnte - 0:1 (16.).
Ein frühes Gegentor - genau das wollte der Underdog vermeiden. Doch die Drittliga-Profis aus dem Erzgebirge arbeiteten weiter seriös. Und legten nach. Stefaniak steckte fein auf Marcel Bär durch, der Schiebocks Keeper Stefan Kiefer noch umkurvte - beim Schuss ins leere
Tor hatte er Glück, weil der Ball von der Lattenunterkante ins Netz sprang. Egal, das 0:2 stellte nach 30 Minuten eindeutige Weichen. Boris Tashchy verpasste gegen den stark reagierenden Kiefer dann die frühe, aber wohl endgültige Entscheidung (40.).
„Wir haben die nötige Geduld, spielen mit Klarheit, lassen keine Meter weg, sind fleißig defensiv. Von daher ein sehr ordentliches Ergebnis“, lobte FCE-Sportdirektor Matthias Heidrich zur Halbzeitpause im MDR. Und die Dotchev-Truppe ließ auch im zweiten Durchgang keine Luft ran. Einen Konter schloss Bär in der 56. Minute zum 0:3 ab - damit war das Ding durch. Steffen Meuer erhöhte noch (76.).
Aues Finalgegner wird am 24. April im Duell zwischen dem FSV Zwickau und Dynamo Dresden ermittelt.
CHEMNITZ - Er hat noch immer viele Freunde in Chemnitz: Als Philip Türpitz nach dem 3:1-Sieg der VSG Altglienicke beim CFC in die Kabine ging, waren die meisten seiner Teamkollegen schon längst unter der Dusche.
Der 32-Jährige nahm sich an seiner ehemaligen Wirkungsstätte viel Zeit, plauderte nach dem Abpfiff mit Bekannten und bekam sogar ein kleines Präsent überreicht. Dabei liegt seine Zeit bei den Himmelblauen schon einige Jahre zurück.
99 Drittligaspiele bestritt Türpitz zwischen 2014 und 2017 für den CFC: „Es war eine schöne und erfolgreiche Zeit.“Er schoss 14 Tore und spielte sich in die Herzen vieler Fans. Die verziehen ihm sogar, dass er am Samstag mit seinem Traumtor zum 3:0 nach 24 Minuten für die Vorentscheidung gesorgt hatte.
Türpitz sprach trotz des souveränen Auftritts der Berliner voller Hochachtung über die Gastgeber: „Sieht man von den ersten 25 Minuten ab, hat es Chemnitz nicht schlecht gemacht. Spielerisch sieht das richtig gut aus“, meinte der Offensivmann.
Türpitz sieht den ehemaligen Drittligisten auf einem guten Weg: „Sie setzen auf junge
Spieler, auf eine kontinuierliche Entwicklung. Keine Hauruck-Aktionen. Das ist ja schon mal schiefgegangen.“
Auch mit seiner Meinung über Christian Tiffert hielt er nicht hinter dem Berg: „Er ist ein toller Typ. Ich kenne ihn schon lange, habe noch gegen ihn gespielt. ‚Tiffi‘ hat einen Plan. Er ist genau der richtige Trainer hier beim CFC.“
Können sich die Fans Hoffnungen auf ein Türpitz-Comeback bei den Himmelblauen machen? Der gebürtige Laupheimer, der Anfang Januar 2023 als vereinsloser Spieler zur VSG gewechselt war, verrät: „Ich fühle mich sehr wohl in Berlin und habe auch für die kommende Spielzeit noch einen Vertrag in Altglienicke.“