Chemnitzer Morgenpost

Anton muss hohes Risiko für Paris gehen

- Elu

AUGSBURG - Das Sprichwort heißt: „no risk, no fun“. Aber für den Leipziger Franz Anton kann es für die nächsten beiden Wochenende­n in „no risk, no win“umgeschrie­ben werden!

Die Slalomkanu­ten treffen sich jetzt in Augsburg und eine Woche später im Kanupark Markkleebe­rg, um in den vier Diszipline­n den jeweils einzigen deutschen Startplatz für die Olympische­n Spiele in Paris auszufahre­n. Wer nach vier Finals am besten platziert ist, fährt. Dabei gilt es 23 Tore auf knapp 230 Metern, ohne Berührung schnellstm­öglich im Wildwasser zu absolviere­n.

Das Verrückte: Bei der WM in London waren die ersten sieben keine vier Sekunden auseinande­r. Teilweise wird mittlerwei­le um Zehntel gefightet. Woran liegt das? „Das hängt damit zusammen, dass man

Kanuslalom

die Strecken kürzt und aggressive­r hängt“, erklärt Anton. Als der Einer-Canadier-Fahrer 2014 seine erste WM-Bronze-Medaille holte, war der Abstand deutlich größer und die Fahrweise eine ganz andere. „Da sind wir mittig durch die

Tore gepaddelt, jetzt lässt man das Boot laufen und nur noch der Kopf geht durchs Tor“, so der Weltmeiste­r von 2018.

Wer nicht bereit ist, das Risiko zu erhöhen, wird Zehnter. „Das will keiner“, versichert der Leipziger. „Damit hast du entweder eine super schnelle Fahrzeit, oder erscheinst gar nicht auf der Ergebnisli­ste.“Die Kunst, einen perfekten Lauf zu treffen, wird immer schwierige­r. Nach WM-Bronze 2021 und 2022 erlebte er dieses Schicksal bei den Titelkämpf­en in London 2023. In zwei Wochen will Anton aber wieder jubeln.

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Franz Anton muss immer dichter an die Tor-Stangen ranpaddeln, um sie so schnell wie möglich zu passieren.

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