NÄCHSTER UHRENKAUF: IN DER ENGEREN AUSWAHL
Welche Marken hat man für den nächsten Kauf auf dem Zettel? Hier durften mehrere Marken genannt werden
lich mehr polarisiert. Auf die provokative Frage danach, welche Marke man abschaffen würde, wenn man das könnte, antworten acht Prozent mit Rolex und nur ein Prozent mit Omega. Immerhin würden 54 Prozent der Uhrenkäufer gar keine Marke abschaffen.
Das Ergebnis zeigt, dass Rolex zwar von vielen hoch geschätzt, von einigen aber auch abgelehnt wird. Dagegen sorgt Omega kaum für negative Gefühle.
Auf der anderen Seite nehmen Rolex-kunden größere Unannehmlichkeiten auf sich: Auf die Frage, wie weit man maximal fahren würde, um sich eine Uhr beim Konzessionär zu kaufen, wenn es keinen näher gelegenen gibt, erreicht Rolex einen Durchschnittswert von 295 Kilometern, für eine Omega würde man 169 Kilometer hinter sich bringen. Noch deutlicher ist die Differenz beim Thema Wartezeit: 44 Wochen sind Rolex-kunden im Schnitt bereit, auf das Eintreffen der ersehnten Uhr zu warten – der zweithöchste Wert nach Patek Philippe mit 50 Wochen. Im Falle von Omega sind es knapp 19 Wochen.
Werterhalt: Omega gut, Rolex Weltklasse
Wie sieht es aus mit der Markenbegehrlichkeit? Das ist der Kern der Studie, abgebildet in 20 Aussagen, die die Befragten – ausschließlich Besitzer der jeweiligen Marke – mit Schulnoten bewerten mussten, von Eins („trifft sehr zu“) bis Sechs („trifft überhaupt nicht zu“; mehr dazu inklusive dem Gesamtergebnis in Chronos 06.2019). Zur Aussage „Produkte der Marke sind sehr wertstabil“erhielt Rolex mit Note 1,14 die mit Abstand größte Zustimmung von allen Marken, mit spürbarem Abstand vor Patek Philippe (deren Wert 1,49 auch noch sehr gut ist) und großem Abstand vor dem Durchschnittswert aller Marken, der bei schwachen 3,03 liegt. Eine hohe Wertstabilität misst man also den meisten Marken nicht zu.
Omega aber schon, denn die Bieler haben mit 2,52 einen beträchtlichen Vorsprung vor dem Durchschnitt; nur sechs Marken gelten als wertstabiler. Rolex ist bei diesem Thema jedoch die absolute Benchmark.
Fortschrittlichkeit: Vorteil Omega
Bei der Aussage „Ist fortschrittlich und anderen Marken einen Schritt voraus“schneidet Omega besser ab als die Genfer. Insgesamt liegt Omega bei den meisten der 20 Kategorien über dem Mittelwert. Den größten Vorsprung zum Durchschnitt haben sie – außer den bereits erwähnten Themen Wertstabilität und Fortschrittlichkeit – bei den Aussagen „Steht für Uhren mit hoher Qualität“, „Die Marke hat einen hervorragenden Ruf“und „Diese Marke steht bei Uhren für Spitzenleistungen“. Nur durchschnittlich oder knapp unterdurchschnittlich sieht man Omega bei „Hebt sich von anderen Uhrenmarken ab“und „Ist eine einzigartige Marke“. Bei diesen beiden Themen erreicht übrigens jeweils Panerai den Bestwert: eine Marke, deren Uhren man schon von Weitem erkennt. Hier kann Omega sein Profil noch schärfen.
Bei Rolex wiederum erkennt man, dass die Besitzer der Marke ganz besonders überzeugt von ihr sind. Schauen wir zurück zu der Frage, welche Marke man abschaffen würde: Sie wurde allen Teilnehmern der Studie gestellt. Dort, wo nur Besitzer der Marke befragt wurden, nämlich bei der Markenbegehrlichkeit im engeren Sinne, ergibt sich ein anderes Bild: Hier gilt die Erkenntnis, dass Rolex polarisiert, nicht. Stattdessen sind Rolex-eigentümer zu einem hohen Prozentsatz sehr zufrieden. So zufrieden, dass sie sich auch weitere Uhren der Marke kaufen (Bestwert) und der Marke auch bei interessanten Uhren anderer Marken treu bleiben würden.
Auch die Weiterempfehlungsrate ist hoch. Auf die Frage „Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie die Marke an jemanden weiterempfehlen?“kreuzten 79 Prozent auf einer Skala von null bis zehn die Neun oder die Zehn an und werden damit als Fans gewertet. Rolex hat sowohl die meisten Fans als auch die wenigsten Kritiker (die, die sechs bis null ankreuzten) und damit den höchsten „Net Promoter Score“(Netto-weiterempfehlungswert). Omega kommt in dieser Rangliste auf Platz 13.
Fazit: Rolex und Omega sind unter deutschen Luxusuhrenkäufern die meistbesessenen Marken und haben allein daher schon viel gemein. Unter den Käufern der einen Marke gibt es viel Zuneigung zur anderen, das gilt auch für den nächsten geplanten Kauf. Rolex polarisiert unter allen Uhrenkäufern
ROLEX STEHT IN ERSTER LINIE FÜR EINE MAXIMALE WERTSTABILITÄT, WÄHREND OMEGA ALS ETWAS FORTSCHRITTLICHER ANGESEHEN WIRD.
mehr als Omega, allerdings sind diejenigen, die sich bereits eine Rolex gekauft haben, besonders überzeugt von der Marke.
In Sachen Markenbegehrlichkeit hat Rolex Omega einiges voraus. Bei den 20 Kriterien, mit denen wir das Thema Begehrlichkeit in allen Aspekten erfassen, hat Rolex 19-mal einen Vorsprung und erreicht viermal sogar den Bestwert. Dabei steht Rolex vor allem für eine maximale Wertstabilität, während Omega als etwas fortschrittlicher gesehen wird. Die höhere Begehrlichkeit wiederum drückt sich unter anderem darin aus, dass die meisten Uhrenkäufer zwar beide Marken für den nächsten Uhrenkauf in der engeren Auswahl haben, Rolex aber dann doch die Nase vorn hat, wenn es konkret um die erste Wahl geht. Und wenn der überzeugte Rolex-käufer einmal keine neue Rolex erwirbt, hat Omega beste Chancen. [10359]