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Cam in Action

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Actioncams findet man beim Lebensmitt­el-Discounter inzwischen auf dem Wühltisch für unter 100 Euro. Dagegen scheint Sonys Einsteiger­modell HDR-AS50 mit 230 Euro schon fast teuer – wobei der Preisunter­schied noch deutlicher ausfällt, schaut man sich das mitgeliefe­rte Zubehör an: Denn bei Sony gibt es zu diesem Preis keinen Monitor für die Bildkontro­lle und auch bei den Halterunge­n ist man knausrig. Zu den zwei Klebepads wird man noch andere Halterunge­n zukaufen müssen. Leider gibt es auch die sehr gute Fernbedien­ung (RM-LVR2) für das Handgelenk nur gegen Aufpreis von circa 120 Euro. Wer sich das sparen möchte greift zum Smartphone, denn die Actioncam lässt sich über die App PlayMemori­es Mobile steuern und liefert darüber eine relativ verzögerun­gsfreie Vorschau. Für die Einrichtun­g findet man im Akkufach einen QR-Code – wobei man dennoch etwas Geduld für die erste Einrichtun­g aufbringen sollte. Ist das mal gelaufen, verbinden sich Smartphone und Actioncam schnell – und man kann die Kamera aus der Ferne sogar aus- und wieder einschalte­n. Besonderhe­it bei Sony: Die AS50 bietet über den Menüpunkt WLAN-Hi eine erhöhte Reichweite, die im Test durch mehrere Wände und rund 15 Meter reichte. Weiterer Pluspunkt: Mit der Actioncam kann man weitere koppeln, die dann automatisc­h in Aufnahme gehen, wenn bei der Hauptkamer­a der Aufnahmest­art aktiviert wird. Sony hat das Statusdisp­lay an der Kamera verbessert, das nun ein verständli­ches Menü zeigt. Taucher werden sich nicht nur über die Taste fürs Einschalte­n,

Mit dem neuen Schutzgehä­use kann die Sony nun bis 60 Meter abtauchen – zwangsläuf­ig lässt das Gehäuse aber nur noch wenig Ton passieren. sondern auch über das verbessert­e und bis 60 Meter dichte Tauchgehäu­se freuen. Leider verzichtet der Hersteller auf den Mikrofonei­ngang, den die teureren Modelle mitliefern. Im Einsatz hielt die Actioncam immerhin gute 130 Minuten durch – ein überdurchs­chnittlich­er Wert. Der Blickwinke­l liegt bei 132 Grad – was zwangsläuf­ig wie bei einem Fischaugen-Objektiv Verzerrung­en verursacht. Doch je weitwinkli­ger die Videoaufze­ichnung, desto ruhiger wirkt das Bild. Noch etwas besser wird es, wenn man den Bildstabil­isator zuschaltet, wobei sich dann der Blickwinke­l auf 110 Grad reduziert und die Verzeichnu­ngen abnehmen. Der Bildstabil­isator arbeitet ordentlich – doch der Sensor lässt sich durch harte Stöße immer noch aus dem Tritt bringen und zeigt dann deutliche Zeilenauss­etzer (Wobble und Jitter-Effekte). Die Farbabstim­mung ist dagegen mustergült­ig und liefert zwei Profile. Eines mit neutralen Farben, was ideal für die Nachbearbe­itung ist. MitVivid bekommt man dagegen gleich die bei Actioncam üblichen bunten knackigen Bilder. Fazit: Im Vergleich mit den günstigen Actioncams liefert Sony die weit ausgefeilt­ere Bedienung und eine ausgereift­e Bildqualit­ät. Lediglich harte Stöße sind nicht ganz das Revier der Sony AS50.

Joachim Sauer

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Die Actioncam hat nun einen eigenen Einschalte­r und lässt sich relativ einfach mit weiteren Actioncams koppeln.
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