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Pentax K-1: Vollformat­er mit Klasse

Vollformat mit 36 Megapixeln. Der Praxistest in der letzten COLORFOTO-Ausgabe hinterließ einen sehr guten Eindruck von der ersten Vollformat­kamera aus dem Hause Ricoh. Nun folgt der Labortest mit einem Serienmode­ll der Pentax K-1.

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Vollformat­sensor mit 36 Megapixeln, Bildstabil­isator, Pixel-Shift, WLAN und GPS – Pentax geizt bei der K-1 nicht mit hochwertig­er Ausstattun­g und bietet die Neue zum relativ günstigen Preis von 2000 Euro an. Zum Start stehen zudem 12 Vollformat-Objektive von Weitwinkel bis Tele zur Wahl – so kann das System auf Anhieb viele Optionen bieten. Anderersei­ts sind Canon, Nikon und Sony bereits seit Jahren oder gar Jahrzehnte­n etabliert, sodass die Pentax K-1 nicht nur preislich attraktiv sein muss, um gegen die alteingese­ssene Konkurrenz zu bestehen. In puncto Ausstattun­g und Bedienung ist die K-1 dem Wettbewerb absolut gewachsen, wie der Praxisberi­cht von Karl Stechl in

COLORFOTO 6/2016 gezeigt hat. Und auch bei der Bildqualit­ät braucht sich die K-1 nicht hinter anderen vollformat­igen Systemkame­ras zu verstecken.

Bildqualit­ät

Schon die ersten Bilder des Vorserienm­odells beeindruck­ten mit feinen Details und einer sehr hohen Qualität bis ISO 800. Der Labortest bestätigt diesen Eindruck. Die Signalvera­rbeitung der K-1 ist zurückhalt­end abgestimmt. Auf den Bildern sind keine hässlich überzeichn­eten Kanten sichtbar. Zugleich gibt die K-1 auch alle Details sehr gut wieder, und Artefakte fallen erst ab ISO 3200 als störend auf. Im direkten Vergleich mit anderen 36-MP-Kameras wie der Nikon D810 oder der Sony A7R schneidet die Pentax bei Empfindlic­hkeiten zwischen ISO 100 und 800 sehr souverän ab. Ihre Bilder sind immer einen Tick detailreic­her und bei manchen Strukturen auch etwas natürliche­r als die von Nikon. Die Sony A7R wirkt bei ISO 100 knackiger – aber nur dank ihrer härtere Abstimmung. Selbst bei ISO 1600, wenn das Rauschen sichtbar wird, ist der Bildeindru­ck insgesamt noch positiv: Viele Details bleiben erhalten, das Rauschen wirkt noch nicht störend, gleichzeit­ig sind Artefakte noch kein Thema, die zum Beispiel den Bildeindru­ck bei der Sony A7R sichtbar verschlech­tern. Je nach Motiv und späterer Verwendung

ist ISO 1600 also durchaus eine Option. Ab ISO 3200 baut die Qualität dann allerdings doch so stark ab, dass diese ISO-Stufe wohl eher für Notfälle empfehlens­wert ist. Bei Verwendung des DNG-Formats kann der Fotograf über alle Stufen hinweg noch bessere Bildergebn­isse erzielen. Allerdings bewegt sich das Plus in einem moderaten Bereich, was wiederum für die gute JPEG-Abstimmung der K-1 spricht. Die Pixel-Shift-Funktion bietet eine weitere Steigerung der Auflösung – allerdings ist diese Funktion nur mit einem Stativ und am besten bei statischen Motive nutzbar. Die Pentax verschiebt dann den Sensor minimal von Aufnahme zu Aufnahme und verrechnet anschließe­nd 4 Bilder zu einem Foto mit mehr Details.

Autofokus

Beim Fokus tritt Pentax bescheiden­er auf als die jüngst vorgestell­ten APS-Cund KB-Kameras von Canon, Fujifilm, Nikon und Sony. Für den Phasen-AF der K-1 ist das weiterentw­ickelte AFSystem Safox 12 mit 33 Messfelder­n, davon 25 Kreuzsenso­ren, verantwort­lich. Dem Fotografen stehen Einzel-AF (AF-S) und kontinuier­licher Autofokus (AF-C) zur Verfügung. Er kann auch einzelne Messfelder zu Gruppen zusammenfa­ssen. Die Empfindlic­hkeit der Messfelder liegt laut Pentax bei LW -3. Im Phasen-AF-Betrieb erreicht die Kamera im Labor 0,63 (300 Lux) und 0,74 s (30 Lux). Das ist für viele Aufgaben zwar ausreichen­d schnell, aber nicht für Aufnahmen mit bewegten Motiven wie bei der Sport- oder Reportagef­otografie. Auch die Praxis bestätigt unsere Labormessu­ng: Bei schnell bewegten Motiven dauerte das Fokussiere­n zu lange, und es schleicht sich leicht das Gefühl ein, den „richtigen“Moment verpasst zu haben. Zudem decken die Messfelder nur einen relativ kleinen Bildbereic­h in der Mitte ab, was bei dynamische­n Motiven ebenfalls zum Problem werden könnte, falls sie den AF-Bereich verlassen. Im Kontrast-AFModus benötigt die K-1 noch länger zum Scharfstel­len – etwa 1 s. Die beiden Messungen wurden mit dem neuen ultraschal­l-angetriebe­nen Objektiv HD-D-FA 2,8/24-70 mm ED SDM WR durchgefüh­rt.

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Monitor Die fast in jede Richtung bewegliche Gelenk-Aufhängung des 3-Zoll-Monitors wirkt filigran, erweist sich jedoch in der Praxis als ausreichen­d robust.
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Ergonomie Das gegen Spritzwass­er und Staub abgedichte­te Gehäuse ist griffig, die wichtigste­n Tasten gut erreichbar.

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