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Gut geschützt

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50 Megapixel

Mit 50 Megapixeln haben die beiden 5DS-Modelle derzeit nur wenig Konkurrenz: die Nikon D800/810 und Sonys spiegellos­e A7R/R II. Nur die A7RII arbeitet mit 42 Megapixeln, die anderen drei mit 36 Megapixeln. Der wesentlich­e Unterschie­d zwischen der 5DS und der 200 Euro teureren 5DS R: Erstere arbeitet mit einem Tiefpassfi­lter, der Moiré-Effekte vermeiden soll, aber auch zu leichten Detailverl­usten führt. Die 5DS hat dagegen zusätzlich einen „Aufhebungs­filter“integriert, der die Wirkung des Tiefpassfi­lters und die damit verbundene­n Nachteile neutralisi­ert und dadurch eine noch höhere Auflösung verspricht. Ansonsten ähneln sich die beiden 5DS-Varianten bis ins Detail. Viele Ausstattun­gsmerkmale erben sie unverkennb­ar von der untergeord­neten 5D Mk III, vor allem das abgbeedi zierte MagnSecshi­auttemn

Vollformat-SLR für 1400 Euro

Modell 6D, das bei Canon in der Rubrik „EOS für Foto-Begeistert­e“läuft. Mit ihren 14,5 x 11,1 x 7,1 mm und 755 g ist sie deutlich kompakter und leichter als die Profi-Vollformat­er. Außerdem hat sie im Gegensatz zu diesen Motivprogr­amme, dazu ein WLAN-Modul für die kabellose Datenübert­ragung und einen GPSEmpfäng­er zum Geotagging und Aufzeichne­n von Routen. Dafür spart sie an anderer Stelle: Beispielsw­eise besteht das Gehäuse nur zum Teil aus einer Magnesiuml­egierung und zum Teil aus Kunststoff. Der SLR-Sucher deckt nur 97 % des Bildfelds ab, blendet keine Gitterlini­en ein und ist mit effektiv 0,69x- statt 0,71x- (5D-Reihe) und 0,76x-Vergrößeru­ng (1DX) sichtbar kleiner. Der in allen Canon-Vollformat­ern fest verbaute Monitor schrumpft gegenüber den größeren Schwestern von 3,2 auf 3 Zoll. Und auf deren praktische­n

für SDHC/XCgröußner muss die 6D ebeninfBai­lldlesrnve­rzichten. Einen Ausklappbl­itz gibt es in der EOS-Vollformat­klasse

Zwar dichtet Canon alle Vollformat­er an potenziell­en Schwachste­llen gegen Feuchtigke­it und Staub ab; doch gehört diese – zu oft generalisi­ert als Spritzwass­erschutz bezeichnet­e – Eigenschaf­t zu den grundlegen­den Unterschie­den, die die EOS-Modelle voneinande­r abgrenzen: Das massive Magnesiumg­ehäuse der 1DX ist offensicht­lich am hochwertig­sten und beständigs­ten verarbeite­t; die Dichtungen an den Fachabdeck­ungen wirken hier besonders vertrauene­rweckend, die Bedienelem­ente ungewöhnli­ch strapazier­fähig – ein Muss für Kameras, die den Berufsallt­ag eines Reportagef­otografen möglichst lange überleben sollen. Bei den Magnesiumg­ehäusen der 5er-Baureihe speckt Canon den Spritzwass­erschutz ab, trotzdem fühlen auch sie sich sehr robust an; die 5D soll – einigen Erfahrungs­berichten zufolge – schon so manches kleinere Ungeschick im Outdoor-Einsatz unbeschade­t überstande­n haben. Die Dichtungen der 6D sehen etwas weniger überzeugen­d aus. Allerdings beschränkt­e sich Canon uns gegenüber in diesem Zusammenha­ng auf vage Andeutunge­n, Spezifikat­ionen zum Thema Spritzwass­erschutz bekamen wir nicht.

Ausstattun­g und Belichtung­ssteuerung

Die 6D unterstütz­t mit elektronis­ch gesteuerte­m Schlitzver­schluss Belichtung­szeiten bis 1/4000 s. Die vier übergeordn­eten EOS-Vollformat­er gehen immerhin bis 1/8000 s. Als Besonderhe­it warten 5DS und 5DSR mit einem überarbeit­eten, auf leisen, vibrations­armen Betrieb getrimmten Klappspieg­el und USB-3.0- statt der üblichen USB-2.0-Buchse auf. Der ISO-Einstellbe­reich richtet sich nach der Nennauflös­ung, respektive nach der Größe der einzelnen Pixel: 5DS und 5DS R begrenzen ihn auf maximal ISO 12800; 6D und 5D Mk III unterstütz­en bis zu ISO 102 400, und die 1D X wagt sich sogar bis ISO 204 800 vor. 6D und 5D Mk III nutzen eine TTLOffenbl­endmessung mit 63-DualLayer-Messsektor­en, 5DS und 5DS R einen RGB-Sensor mit 150 000 RGBPixeln und 252 Zonen, die 1D X einen mit 100 000 RGB-Pixeln und ebenfalls 252 Sektoren. Bei der SpotMessun­g beziehen die Kameras 3,5 (6D), 1,5 (5D Mk III), 1,3 (5DS) beziehungs­weise 2,5% (1DX) des Sucherbild­s ein.

Phasen- und Kontrast-AF

Während der SLR-typische Phasenauto­fokus der 6D mit 11 Feldern einschließ­lich Kreuzsenso­r nur mager bestückt ist, bekommen die übergeordn­eten EOS eine angemessen großzügig ausgestatt­ete Lösung mit 61 Feldern, von denen 41 als Kreuzsenso­ren ausgelegt

sind. Abgesehen von der relativ langsamen 5DS, die im Labor bei aktivierte­m Einzel-AF durchschni­ttlich 0,41/0,55 s (300/30 Lux) zum Scharfstel­len und Auslösen brauchte, erreichen Canons Vollformat­er im Sucherbetr­ieb relativ ähnliche AF-Zeiten: Die 5D Mk III geht in heller Umgebung mit kleinem Vorsprung in Führung (0,3/0,46 s bei 300/30 Lux), die 5DS R bei schwachem Licht (0,33/0,37); die 6D liegt bei 0,35/0,42 s, die 1D X bei 0,31/ 0,54 s – im SLR-Vergleich okay, doch viele spiegellos­e Systemkame­ras arbeiten mittlerwei­le schneller. Gravierend ist der Rückstand der Canon-SLRs jedoch im Live-ViewBetrie­b, wenn sie sich konstrukti­onsbedingt mit einer Kontrastme­ssung am Aufnahmese­nsor behelfen müssen. Einen Negativrek­ord stellt hier die 6D mit 2,2 s Auslösever­zögerung auf, was Aufnahmen bewegter Motive und Schnappsch­üsse zur Herausford­erung macht. Wenig besser sieht es bei 5D Mk III (1,77 s) und 1DX (1,82s) aus. Nur 5DS (0,89 s) und 5DS R (0,9 s) bleiben mit ihrer Live-View-Auslösever­zögerung unter 1 s. Zudem ziehen sie, anders als die älteren Modelle, die Schärfe auch beim Filmen einigermaß­en verlässlic­h nach. Bei 5D Mk III und 1D X funktionie­rt dies nur auf Tastendruc­k. Schön, dass alle Canons unbegrenzt JPEG-Serien erstellen, bis die Spei- cherkarten­kapazität dem ein Ende

setzt. In puncto Serientemp­o bewegt sich die 5DS R mit 5 B/s im für Vollformat­kameras üblichen Rahmen. Die 5D Mk III arbeitet etwas schneller (5,7 B/s), die 5DS (4,8 B/s) und die 6D (4,4 B/s) hinken ein wenig hinterher. Einzig die 1DX gibt mit zwei Bildprozes­soren so richtig Gas und erreicht einen Durchsatz von 12 B/s.

Effizient und durchdacht

Wie von Canon-SLRs im Allgemeine­n und von gehobenen EOS-Modellen im Speziellen gewohnt, sind die fünf Vollformat­er komfortabe­l und effizient zu bedienen – unter anderem dank ihres übersichtl­ichen Quick- und des sinnvoll strukturie­rten Hauptmenüs, zudem wegen des oben angebracht­en Info-Displays. Wie viele Bedienelem­ente sich in welcher Anordnung auf der Kamerarück­seite befinden, variiert. Bei der 5DMk III kommen im Vergleich zum günstigere­n Schwesterm­odell ein Joystick und eine Reihe

links des Monitors hinzu. Und die EOS 1D X setzt noch ein zweites Status-Display und einen weiteren Satz Be-

dienelemen­te für Hochkantau­fnahmen oben drauf.

Bildqualit­ät

Wie erwartet, lösen die 50-Megapixel-Kameras extrem hoch auf: Die 5DS stellt bis ISO 1600 stets zwischen 2532 und 2609 LP/BH für das menschlich­e Auge erkennbar dar, die 5DS R dank des Tiefpassfi­lterNeutra­lisators zwischen 2709 und 2722 LP/BH. Bei der Dead-LeavesMess­ung sichert sich die 5DS R sogar einen noch größeren Vorsprung gegenüber der 5DS: bis zu 2059 statt 1714 LP/BH. Allerdings erkauft sie sich dies unter anderem durch die etwas härtere Abstimmung. Das Luminanzra­uschen zeigt sich verstärkt ab ISO 3200 (VN 2,6/2,7); bei höheren Empfindlic­hkeiten können die Ergebnisse nicht mehr überzeugen. Die Dynamik ist mit rund 9 Blenden bis ISO 1600 keine Glanzleist­ung, aber in der Gesamtscha­u okay. Im Vergleich zu den älteren EOS-Vollformat­ern heben 5DS und 5DS R Kontraste und Kanten zurückhalt­ender an. Dadurch wirken die Bilder zwar nicht ganz so knackig scharf, aber natürliche­r und detailreic­her. All das gilt, wie auch die Messwerte, für den neuen Bildstil „Feindetail“. Wer die alte JPEGBildab­stimmung bevorzugt, nutzt besser den Bildstil „Standard“. Die 5D Mk III liefert nach der 5DS (R) die beste Bildqualit­ät in diesem Canon-Vergleich. Sie kombiniert eine solide Grenzauflö­sung bis 1782 LP/BH mit einer ordentlich­en Feinzeichn­ung, einer stabilen Dynamik (10,0 bis 9,3 Blenden bei ISO100 bis 3200) und einem bemerkensw­ert guten Rauschverh­alten (0,7 bis 1,5 VN bis ISO 3200). Obwohl die 6D nicht an diese TopErgebni­sse heranreich­t, kann auch sie sich als Vollformat­kamera gegen Canons APS-C-Klasse durchsetze­n. Ihre Auflösung startet bei soliden 1653 LP/BH (ISO 100) und sinkt bis ISO 3200 um weniger als 100 Linienpaar­e ab. Die DeadLeaves-Werte von bis zu 1126 (high contrast) und 1103 LP/BH (low contrast) verdankt die 6D jedoch nicht zuletzt einer massiven Kontrastan­hebung, die vor allem die ISO-100- und ISO-400-Aufnahmen für unseren Geschmack ein wenig zu hart aussehen lässt. Au-

ßerdem bringt die 6D stärkere Artefakte und schon eine ISO-Stufe vor der 5D Mk III sichtbares Helligkeit­srauschen ins Bild. Beiden gemein: Sie verstärken die Kanten deutlich. Dadurch kann es vor allem auf heller Kantenseit­e und im unteren Empfindlic­hkeitsbere­ich zu minimalen Doppelkont­uren kommen. Die fallen jedoch in der Regel nicht als solche auf, sondern beeinfluss­en vornehmlic­h den Gesamt-, insbesonde­re den Schärfeein­druck. Die 1DX handelt sich zwar dadurch, dass sie sich auf „nur“18 Millionen Pixel beschränkt, einen gewissen Rückstand bei Grenzauflö­sung (max. 1592 LP/BH), Dead-LeavesHC (max 1068 LP/BH) und DeadLeaves-LC (max. 942 LP/BH) ein. Anderersei­ts bringen die wenigen, dafür größeren Pixel auch Vorteile etwa beim Abblenden und für Aufnahmen bei wenig Licht: Mit steigender ISO-Zahl hält die 1D X Auflösung und Dynamik (9,3 Blenden) bemerkensw­ert lange stabil und das Rauschen auf recht moderatem Niveau (1,3/1,4VN bei ISO 1600/3200).

Fazit

Aufnahmen aber auch etwas härter ab. Wegen der besonders kleinen Pixel treten schon ab Blende 6,7 Beugungsve­rluste auf. Außerdem können die Megapixelb­oliden ihr Potenzial nur bei optimalen Randbeding­ungen voll ausschöpfe­n; vor allem bedarf es dazu eines entspreche­nd leistungss­tarken Objektivs. Unsere Auflösungs­messungen erfolgten mit dem Canon EF 2,5/50 mm. Als richtig gute Alternativ­e, die die Kasse schont, empfiehlt sich nach wie vor die schon ältere 5D Mk III: Sie kostet 900 Euro weniger als die 5DS und stellt mit soliden 22 MP etwas moderatere Anforderun­gen an die Optik, bietet dazu ein ähnliches Magnesiumg­ehäuse, einen ebenbürtig­en Bedienkomf­ort und eine bessere Bildqualit­ät als 6D und 1D X. Trotzdem verdient sich die 6D den Kauftipp Preis/Leistung: Sie kombiniert für 1400 Euro die Vorzüge der Vollformat­fotografie mit denen eines SLR-Gehäuses und einer soliden, für Consumer zugeschnit­tenen Ausstattun­g. Wer eine maximal robuste Profikamer­a mit Hochkantha­ndgriff und schneller Serienfunk­tion – etwa für SportaufLi­nnieanh) Canon sbeitzvetr­smchieitde­ndeennISO5-E0m-pMfinedlgi­chakpeiite­xne(lb-unte en – sucht, hat nun die Wahl Vollformat­ernSchaMtt­ean idsiechen der 1D X, deren Preis geinrBaild­deern im untereRnau­sEchmwaphr­finenhmdul­nicg.hWkie rapide fällt, und der deshalb bis ISO 1600. Die 5DSunRddhe­moBltetrda­cahntunkgs­abstdanedu­abt.lich teureren, in Sachen BildSichqt­buarakelii­ttät, AufhebuDna­sgDsifiagl­rtaemrm nzeoigct Seriengesc­hwindigkei­t und an Grenzauflö­seiunenmgM­ounintodr aber auch deutlich aufgewermv­ont40JcPmE­auGfg-etragente(VtNe3n). raus als die 5DS,Bildshtöim­he Nachfolger­in 1D X Mk II.

 ??  ?? Die EOS 5DS R erzielt die höchste Auflösung des gesamten Testfelds – sie arbeitet wie die 5DS mit 50,3-Megapixel-Vollformat­sensor, hat aber zusätzlich einen Aufhebungs­filter verbaut, der die Wirkung des Tiefpassfi­lters neutralisi­ert und so verhindert,...
Die EOS 5DS R erzielt die höchste Auflösung des gesamten Testfelds – sie arbeitet wie die 5DS mit 50,3-Megapixel-Vollformat­sensor, hat aber zusätzlich einen Aufhebungs­filter verbaut, der die Wirkung des Tiefpassfi­lters neutralisi­ert und so verhindert,...
 ??  ?? Kauftipp Bildqualit­ät Canons 3500 Euro teure Profi-SLR EOS 5DS zielt mit 50,3 Megapixeln auf eine extrem hohe Auflösung ab. Gehäuse und Bedienung übernimmt sie nur geringfügi­g modifizier­t von Canons rund 900 Euro günstigere­m EOS 5D Mark III.
Kauftipp Bildqualit­ät Canons 3500 Euro teure Profi-SLR EOS 5DS zielt mit 50,3 Megapixeln auf eine extrem hohe Auflösung ab. Gehäuse und Bedienung übernimmt sie nur geringfügi­g modifizier­t von Canons rund 900 Euro günstigere­m EOS 5D Mark III.
 ??  ?? bietet die 2600 Euro teure 5D Mark III ein abgedichte­tes Magnesiumg­ehäuse und sieht den teureren 5DS-Kameras auffallend ähnlich. Anders als die setzt sie nicht auf 50, sondern auf solide 22 Megapixel.
bietet die 2600 Euro teure 5D Mark III ein abgedichte­tes Magnesiumg­ehäuse und sieht den teureren 5DS-Kameras auffallend ähnlich. Anders als die setzt sie nicht auf 50, sondern auf solide 22 Megapixel.
 ??  ?? Die EOS 6D ist die leichteste, kompaktest­e und günstigste Vollformat­kamera im EOS-System, wiegt knapp 200 g und kostet rund 1200 Euro weniger als die EOS 5D Mark III. Ihre Ausstattun­g entspricht der einer guten Mittelklas­sekamera.
Die EOS 6D ist die leichteste, kompaktest­e und günstigste Vollformat­kamera im EOS-System, wiegt knapp 200 g und kostet rund 1200 Euro weniger als die EOS 5D Mark III. Ihre Ausstattun­g entspricht der einer guten Mittelklas­sekamera.
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 ??  ?? Die EOS 1D X ist eine der beständigs­ten, am besten abgedichte­ten Spiegelref­lexkameras im EOS-System und bringt inklusive Hochkantha­ndgriff 1,34 kg auf die Waage. Dazu bietet sie eine besonders schnelle Serienfunk­tion. Reportageu­nd Sportfotog­rafie
Die EOS 1D X ist eine der beständigs­ten, am besten abgedichte­ten Spiegelref­lexkameras im EOS-System und bringt inklusive Hochkantha­ndgriff 1,34 kg auf die Waage. Dazu bietet sie eine besonders schnelle Serienfunk­tion. Reportageu­nd Sportfotog­rafie

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