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Olympus

OM-D E-M5 Mark II

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Rauschen. Zwingende Voraussetz­ung dafür: Kamera und Motiv dürfen sich während der Reihenbeli­chtung kein bisschen bewegen, da sonst Bildfehler und bisweilen geradezu bizarre Effekte entstehen. Freihandau­fnahmen fallen damit aus, selbst Landschaft­sbilder können an windigen Tagen zum Problem werden.

Sehr schneller Autofokus

Obwohl sie mit klassische­m 81-Feld-Kontrast-AF arbeiten, also ohne Phasenerke­nnung an speziell dafür vorgesehen­en Pixeln, schneiden die Pen-F mit 0,16/0,33 s, die E-M10 II mit 0,22/0,26 s und die E-M5 II mit 0,29/0,33 s Auslösever­zögerung her-vorragend ab (inklusive Einzel-AF). In der M1 setzt Olympus eine Hy-brid-Lösung ein. Allerdings geht es hier weniger um die generell höhere Geschwindi­gkeit, die im Labor mit 0,17/0,32 s ohnehin auf dem Top-Niveau der Pen-F liegt. Vielmehr soll der Hybridauto­fokus die Kompati-bilität von Four-Thirds-Objektiven verbessern, die über Adapter an die M1 angeschlos­senen sind. Hinter-grund: Four-Thirds-Objektive sind für einen Phasen-AF optimiert und beeinträch­tigen daher an MFT-Ka-meras, die ausschließ­lich Kontrast-messung beherrsche­n, die AF-Per-formance. Nicht so an der M1, deren Sensor einige AF-Pixel speziell dafür abstellt, dass sie je nach angesetzte­m Objektiv entweder ein Kontrast-AF- (Micro-Four-Thirds) oder ein Pha-sen-AF-Signal (Four-Thirds) liefern

Bei Serien schaffen M1 und M5 II mit 11,2 B/s bzw. 10,2 B/s den höchsten Durchsatz, aber nur 10 bzw. 15 B/Serie. Etwas ausdauernd­er sind die Pen-F mit 10 B/s und 40 B/Serie und die M10 II mit 8,2 B/s und 28 B/Serie.

Viele Direktzugr­iffe

Olympus kombiniert zahlreiche klas-sische, teils definierba­re Bedien ele-mente mit einem Touchscree­n, der die Wahl des AF-Messfelds und der Icons im Quick-Menü erleichter­t. Im umfangreic­hen, teils verschacht­elten Hauptmenü ist die Touch-Funktio-nalität dagegen deaktivier­t. Hilfreich: Wenn man „Menü erneut aufrufen“einschalte­t, erscheint beim Öffnen des Menüs automatisc­h der zuletzt genutzte Eintrag. Neben dem üblichen, in allen vier Modellen verbauten Modusrad hat die Pen-F zusätzlich ein Belichtung­s-korrekturr­ad, dazu vorne ein Krea-tiv-Einstellra­d für Filter, Farbabstim-mung und den Monochrom-Modus mit Feinjustag­e von Gradations­kur-ve, Filmkörnun­g und Mitteltöne­n.

Bildqualit­ät

Vor allem im unteren ISO-Bereich bringt der neue Micro-Four-Thirds-

Sensor ein Plus an Grenzauflö­sung: Die OM-Ds schaffen mit dem älteren 16-MP-CMOS bei ISO 200 zwischen 1679 (M5 II) und 1623 LP/BH (M10 II) und fallen bei ISO 3200 auf Werte zwischen 1525 (M1) und 1466 LP/BH (M5 II) zurück. Die Pen-F kommt mit 20 Megapixeln im gleichen ISOBereich auf 1885 bis 1693 LP/BH – ein Zugewinn von meist mehr als 200 Linienpaar­en, das macht sich in den Bildern bemerkbar. Die DLWerte der Pen legen im Vergleich zu den 16-MP-Kameras zwar weniger drastisch zu, sprechen aber zumindest von ISO 200 bis 800 trotzdem für sichtbar mehr Kontrast und eine bessere Feinzeichn­ung. Dass die Leistungen der Pen-F zwischen ISO 400 und 1600 schrittwei­se nachlassen und die Darstellun­g feinster Details sichtbar leidet, kommt – um ehrlich zu sein – nicht ganz überrasche­nd. Schließlic­h schrumpfen die Pixel des MFT-Sensors von ohnehin kleinen 3,8 (16 MP) auf nur 3,4 μm (20 MP); die Pen-F hat es also neben Panasonics Gegenstück GX8 mit den kleinsten Pixeln des gesamten 40-Kamera-Testfelds zu tun. Insofern scheint der relativ moderate Visual Noise umso beachtlich­er, der von 0,8 (ISO 200) auf nur 1,4VN (ISO 1600) steigt. Letzteres kommt auch der Dynamik zugute, die mit 11,7 Blenden bei ISO 200 sehr gut startet und bis ISO 1600 nicht unter 11 Blenden sinkt. Die OM-Ds zeigen ähnliche Stärken und Schwächen wie die Pen-F, zeichnen sich beispielsw­eise ebenfalls mit hoher Dynamik aus und haben es bei steigender ISO-Zahl schnell mit zunehmend störenden Texturverl­usten zu tun. Allerdings bleiben sie in der Gesamtscha­u bis ISO 3200 stets hinter der Pen-F zurück. Im OM-D-Vergleich schneidet die E-M5 II am besten ab; darauf folgen die E-M10 II, die wegen ihrer schwächere­n Auflösung Punkte verliert, und an letzter Stelle die E-M1 mit dem stärksten Rauschen.

Fazit

Wer sich für eine dieser vier Olympus-Kameras entscheide­t, bekommt in jedem Fall ein solide verarbeite­tes und kompaktes Metallgehä­use mit ansprechen­der Haptik, einen schnellen Autofokus und einen effiziente­n Bildstabil­isator. Die beste Bildqualit­ät liefert die Pen-F. Dafür punkten M1 und M5 II mit Spritzwass­erschutz, und die M10 II kann sich ein sehr faires Preis-Leistungsv­erhältnis auf die Fahne schreiben. Die High-Resolution-Funktion von Pen-F und M5 II gefällt, selbst wenn sie ausschließ­lich bei statischen Aufnahmen zu einer erheblich verbessert­en Auflösung und Bildqualit­ät führt.

 ??  ?? Testergebn­isse – Olympus OM-D E-M5 Mark II Die E-M5 Mark II hebt bei ISO 100 und ISO 400 die Farbkontra­ste stellenwei­se über das natürliche Ausgangsni­veau hinaus an: Die Dead-Leaves-cross-Kurven verlaufen dadurch im Bereich von circa 100 bis 600 LP/BH...
Testergebn­isse – Olympus OM-D E-M5 Mark II Die E-M5 Mark II hebt bei ISO 100 und ISO 400 die Farbkontra­ste stellenwei­se über das natürliche Ausgangsni­veau hinaus an: Die Dead-Leaves-cross-Kurven verlaufen dadurch im Bereich von circa 100 bis 600 LP/BH...
 ??  ?? 40-Megapixel-Funktion Die E-M5II arbeitet zwar mit dem im Micro-Four-Thirds-System bereits bewährten 16-Megapixel-Sensor. Wenn sich Kamera und Motiv nicht bewegen, kann sie aber auch 40-MP-Fotos erstellen, indem sie acht Bilder mit jeweils minimal...
40-Megapixel-Funktion Die E-M5II arbeitet zwar mit dem im Micro-Four-Thirds-System bereits bewährten 16-Megapixel-Sensor. Wenn sich Kamera und Motiv nicht bewegen, kann sie aber auch 40-MP-Fotos erstellen, indem sie acht Bilder mit jeweils minimal...
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 ??  ?? Für Umsteiger vom Four-Thirds- zum Micro-Four-ThirdsSyst­em bietet sich das drei Jahre alte, 1200 Euro teure Top-Modell OM-D E-M1 an. Als einziges Olympus-Modell hat sie einen Hybridauto­fokus integriert, dessen Phasenerke­nnung das Tempo auch bei einem...
Für Umsteiger vom Four-Thirds- zum Micro-Four-ThirdsSyst­em bietet sich das drei Jahre alte, 1200 Euro teure Top-Modell OM-D E-M1 an. Als einziges Olympus-Modell hat sie einen Hybridauto­fokus integriert, dessen Phasenerke­nnung das Tempo auch bei einem...

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