Eine für alles
Auslösung, Geschwindigkeit aber auch WLAN, NFC, GPS und 4K-Video – die 5D Mark IV überholt das Vorgängermodell in vielen Bereichen. Über den Nachfolger der Canon 5D Mark III wurde schon länger spekuliert, nun ist er da: Die EOS 5D Mark IV soll ab Mitte September verfügbar sein. Ihr UVP ist relativ hoch: Er liegt knapp unter 4100 Euro. Mit dem neuen CMOS-Sensor steigt die Auslösung von 22 auf 30,4 Megapixel. Gleichzeitig hat Canon nach eigenen Aussagen den Dynamikumfang und das Rauschverhalten des neuen Sensors verbessert. Dank Digic-6+-Bildprozessor, der in der 1D X Mk II im Doppelpack verbaut wird, und der neuen Rauschunterdrückung soll die Mark IV laut Canon „exzellente” Low-Light-Eigenschaften haben. Der Standard-ISO-Bereich von 100 bis 32 000 kann manuell von ISO 50 auf 102 400 erweitert werden. Mit an Bord sind nun GPS und WLAN. Der neue Sensor nutzt Canons Dual-Pixel-Technologie: Jedes Pixel besteht also aus zwei Subpixeln. Diese Architektur setzt Canon schon in mehreren Modellen ein, um einen Phasen-Autofokus auf dem Aufnahmesensor zu realisieren. Das funktioniert dann auch im Live-View-Modus und bei Videoaufnahmen. Die Dual-Pixel-Struktur ermöglicht aber auch neue Funktionen, die Canon erstmals mit der Mark IV einführt. So kann die Kamera Fotos im neuen Format „Dual Pixel RAW“speichern, wobei die Einzelaufnahmen aus leicht unterschiedlichen Bildwinkeln, wohl durch Auslesen unterschiedlicher Subpixel, aufgenommen werden sollen. In der Nachbearbeitung kann in diesen Bildern unter anderem der Fokuspunkt leicht verschoben, das Bokeh horizontal verlagert oder Lichtreflexionen reduziert werden. Viel Spielraum dürfte man dabei nicht haben, aber es geht auch eher um moderate Korrekturen. Genauere technische Hintergründe zu diesen neuen Techniken lieferte Canon noch nicht. Die Belichtungsmessung erfolgt auf einem 150 000-PixelSensor, der im RGB- und Infrarot-Bereichen arbeitet. Ihm zur Seite steht, wie schon bei EOS 1DX Mark II, ein eigens für Belichtungmessungen reservierter Digic-6-Prozessor. Wie bei der 5DS/5DS R arbeitet das Phasen-AF-System der Mark IV mit insgesamt 61 Feldern, darunter 41 Kreuzsensoren. Aber bei der neuen 5D Mark IV decken diese nun einen größeren Sensorbereich ab und sind lichtempfindlicher.