In freier Wildbahn
Ist eine Frage der Spezialisierung. Wir haben einem Experten über die Schulter geschaut: Franz Bagyi. Seine Spezialität sind jagbare Wildtiere, die er vor allem in ungarischen Revieren und Naturparks fotografiert.
Natur- und Wildtierfotografie ist vor allem eine Frage von Geduld und Erfahrung. Außerdem muss man bereit sein, körperliche Strapazen auf sich zu nehmen. Die Wege in interessante Fotoreviere sind oft lang und beschwerlich, man muss früh, in der Regel vor Sonnenaufgang, unterwegs sein. Und dann heißt es ausharren – oft Stunden wenn nicht Tage lang. Neben der Geduld ist es die Erfahrung, die einen Naturfotografen ausmacht, wie Franz Bagyi betont: „Ein Tier anzupirschen, ist die größte Herausforderung, für den Jäger wie für den Fotografen. Ein falscher Schritt, und das Tier ist weg. Ich muss den Pirschweg schon vorher genau kennen. Gibt es vielleicht eine Kurve, wo sich der Wind ändert und das Tier meine Witterung aufnehmen kann? Dort sollte ich dann vorsichtig sein. Den finalen Standort für das Foto muss ich wiederum so wählen, dass Windrichtung und Beleuchtung stimmen.“Nicht weniger wichtig: Man muss Grenzen kennen, die nicht überschritten werden dürfen. Zum Beispiel: „Mit der Gartenschere ein Nest frei schneiden, um die Jungvögel besser fotografieren zu können. Am nächsten Tag kommt der Greifvogel, und die Küken sind weg.“Auf der anderen Seite sei es kein Problem, wenn man einige störende Äste auf einer Lichtung beseitige, um beim Ansitzen im Tarnzelt freien Blick zu haben.