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Canon EOS 80D

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Als besser ausgestatt­ete Spiegelref­lexkamera für 1100 Euro lässt die Canon EOS 80D die kleine 1300D fast in jeder Disziplin weit hinter sich: angefangen beim deutlich robusteren Gehäuse, das in Teilen aus Aluminium besteht und an empfindlic­hen Stellen abgedichte­t ist, über den größeren Sucher mit effektiv 0,59x Vergrößeru­ng und 100 statt 95% Bildfeldab­deckung bis hin zum zusätzlich­en Info-Display, das den verstellba­ren und berührungs­empfindlic­hen 3-Zoll-Monitor ergänzt. Der Phasenauto­fokus berücksich­tigt mit 45 Kreuzsenso­ren einen größeren Bildbereic­h, ist besser gewappnet für Aufnahmen bei wenig Licht und arbeitet mit 0,35/0,38 s Auslösever­zögerung (300/30 Lux) etwas schneller als der 9-PunktAF der 1300D. Im Live-View- und Videobetri­eb kommt an seiner Stelle ein Hybridauto­fokus mit 49 Feldern zum Einsatz, der zwar langsamer ist als der Phasenauto­fokus (0,55s), im SLRVerglei­ch jedoch beachtlich schnell funktionie­rt. Die Einschaltv­erzögerung ist mit 0,4 s erfreulich kurz. RAW-Serien erstellt die 80D mit 7 B/s und maximal 25 Aufnahmen pro Serie. Als Extras bietet sie unter anderem eine Flackererk­ennung, die bei Serienaufn­ahmen im Kunstlicht für eine einheitlic­he Belichtung sorgen soll, ein Mirror-Vibrations-Control-System, das den Spiegelsch­lag motorgeste­uert dämpft, sowie ein integriert­es WLAN/NFC-Modul. Die spritzwass­ergeschütz­te 80D bietet zusätzlich zum rückseitig­en Klappmonit­or ein Info-Display und einen guten SLR‍Sucher.

Bildqualit­ät – RAW / JPEG

Mit 24,2 Megapixeln setzt die 80D auf eine um 6 Megapixel höhere Nennauflös­ung als die 1300D. Dass sie im JPEGStanda­rdtest weit besser abschneide­t als die kleine Schwester, verdankt sie aber auch der für die Messung verwendete­n Einstellun­g „Feindetail“, die vor allem bei niedrigen ISO-Stufen zu einer deutlich aufgewerte­ten Detaildars­tellung führt. Eine solch schonende, zurückhalt­ende JPEG-Signalvera­rbeitung lässt der 80D weniger Spielraum, um sich im RAW-Test noch einmal zu steigern. Trotzdem gewinnen bei ISO100 sowohl Auflösung (von 1771 auf 1951 LP/BH) als auch Dynamik dazu (von 9 auf 12 Blenden). Allerdings lassen zugleich die für den Kontrastei­ndruck aussagekrä­ftigen DL-high-Werte nach. Bei den mit LR1- und LR2-Einstellun­g ins Tiff-Format umgewandel­ten ISO-1600-Rohdaten steigt derVisual Noise rapide von 2,0 (JPEG) auf 3,9 (LR1) bzw. 2,9 VN (LR2). Die LR3-Bilder bleiben zwar mit 2,0 VN auf JPEGNiveau, weisen aber wesentlich stärkere Texturverl­uste auf.

Die Canon 80D liegt sowohl beim JPEG- als auch beim RAW-Test im oberen Bereich des Testfeldes. Sie ist eine solide, spritzwass­ergeschütz­te SLRKamera, die haptisch deutlich ansprechen­der ist als die Einsteiger­variante 1300D. Kauftipp Allrounder.

JPEG ISO 100

JPEG ISO 1600

RAW ISO 1600, LR2

RAW ISO 100

RAW ISO 1600, LR1

RAW ISO 1600, LR3 In den mit Lightroom schonend entwickelt­en Rohdaten findet keine nennenswer­te Kantenvers­tärkung statt, lediglich auf heller Seite treten minimale Overshoots auf (siehe Kantenprof­il). Dass die gleichfarb­igen gestrichel­ten und durchgezog­enen DLKurven nah beieinande­r verlaufen, weist zudem auf eine homogene Bildabstim­mung hin, die mit kontrastst­arken und -schwachen Motivaussc­hnitten ähnlich verfährt. Im Vergleich zum JPEG- bleiben im RAW-Test vor allem bei ISO1600 deutlich mehr Details erhalten, und die Dynamik gewinnt ebenfalls dazu. Allerdings wirken die entwickelt­en RAWs weniger kon‍ trastreich, was zu den schwächere­n DL‍high‍Werten passt.

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Bildqualit­ät
 ??  ?? Gehobene Mittelklas­se
Gehobene Mittelklas­se

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