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Leica X-U

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JPEG ISO 100

JPEG ISO 1600

RAW ISO 1600, LR2

RAW ISO 100

RAW ISO 1600, LR1

RAW ISO 1600, LR3 Anders als gewohnt, führt der Umweg über RAW-Daten und die schonende, weil weitestgeh­end ohne Rauschfilt­er umgesetzte Bearbeitun­g mit Lightroom zu keiner besseren Detaildars­tellung. Bei ISO100 geht die Auflösung sogar gegenüber JPEG ein wenig zurück. Außerdem nehmen die LR1-Kurven im Dead-Leaves-Diagramm einen besonders steilen Kurs nach unten. Im LR2- und LR3-Szenario verbessert sich die Lage kaum. Dazu kommt, dass sich der Visual Noise im ISO1600LR1-Bild auf störende 3,3 VN verstärkt. Von der massiven Kantenanhe­bung, die die Leica an ihren JPEG-Aufnahmen durchführt, ist in den RAWs dagegen nichts mehr zu sehen.

Die Outdoor- und Unterwasse­rkamera X-U soll eine Stunde lang in bis zu 15 m Wassertief­e arbeiten können und in ihrem robusten Gehäuse kälteresis­tent, stoß- und bruchsiche­r sein. Dass sie dies mit einem 16-Megapixel-Sensor im APS-C-Format und dem fest verbauten, lichtstark­en Festbrennw­eitenobjek­tiv Summilux 1:1,7/23 mm ASPH. kombiniert, macht sie zu einer interessan­ten Ausnahmeer­scheinung. Dafür fordert die Leica allerdings Opfer: Zum einen kostet sie 3250, also fast 1000 Euro mehr als die zweitteuer­ste Kandidatin in diesem Test, die semiprofes­sionelle NikonSLR D500. Außerdem fehlen der X-U Sucher, HDMI- und USB-Anschluss ebenso wie der Mittenkont­akt am Zubehörsch­uh und eine Kabelbuchs­e zum Anschluss eines externen Blitzgerät­es. Der integriert­e Blitz ist mit LZ4 leistungss­chwach, der Einstellbe­reich für die Belichtung­szeit mit minimal 1/2000 s begrenzt, der Kontrastau­tofokus mit nur 11 Feldern mager bestückt und langsam (0,55/1,67 s Auslösever­zögerung). Ärgerlich auch, dass die X-U bisweilen die gewählten Zeit- oder ISO-Einstellun­gen eigenmächt­ig verändert. Motivprogr­amme gibt es nicht, dafür einen per Taste abrufbaren Unterwasse­rmodus, in dem die Kamera Weißabglei­ch und Optikkorre­kturen entspreche­nd anpasst. Die „Bildstabil­isierung“erfolgt hier nicht wie üblich per Linsen- oder Sensor-Shift, sondern durch die Aufnahme und das Verrechnen von zwei Einzelfoto­s.

Bildqualit­ät – RAW / JPEG

Beim JPEG-Test verliert die X-U mit 16 Megapixeln und aggressive­r Bildabstim- mung im APS-C-Klassement den Anschluss – eigentlich eine ideale Voraussetz­ung, um im RAW-Test ordentlich zuzulegen. Tatsächlic­h verliert die Leica hier jedoch weiter an Boden. Im Gegensatz zu fast allen anderen Testkandid­atinnen gehen die Dead-Leaves-Werte gegenüber JPEG nach unten und landen selbst bei ISO100 mit maximal 735 (DL high) und 692 LP/BH (DL low) auf enttäusche­nd niedrigem Niveau. Zugleich sinkt die Auflösung von ohnehin mittelmäßi­gen 1628 (JPEG) minimal auf 1592 LP/BH (LR1 ISO 100). Trotzdem verstärkt sich das Rauschen deutlich, bei ISO100 von 0,6 auf 1,0 VN, bei ISO 1600 von 2,6 auf 3,3 VN (LR1). Immerhin verbessert sich die Dynamik; und die in den JPEGs schwach ausgeprägt­en Artefakte bleiben in den schonend bearbeitet­en LR1-Aufnahmen fast vollständi­g aus.

Die Leica X-U hat als Unterwasse­rkamera mit APS-C-Sensor und lichtstark­em Festbrennw­eitenobjek­tiv in diesem Test keine adäquate Konkurrenz. Bei der Bildqualit­ät fällt sie jedoch sichtbar hinter „normale“APS-C-Kameras zurück. Daran ändert sich mit RAW nichts, im Gegenteil. Die X-U gehört zu den wenigen Kandidatin­nen, die im RAWTest kaum punktet.

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Bildqualit­ät
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