Pentax K-3 II
JPEG ISO 100
JPEG ISO 1600
RAW ISO 1600, LR2
RAW ISO 100
RAW ISO 1600, LR1
RAW ISO 1600, LR3 Die JPEG-Aufnahmen der Pentax K-3 II sind zwar im APS-CVergleich überdurchschnittlich gut. Trotzdem sehen die mit Lightroom zurückhaltend bearbeiteten Rohdaten erheblich detailreicher aus, was erwartungsgemäß zu höheren Auflösungsund Dead-Leaves-Werten führt. Besonders groß erscheint der Leistungszuwachs gegenüber den JPEG-Bildern bei ISO1600 und LR1-Konvertierung: plus 487 Linienpaare für die Auflösung, plus 408 Linienpaare für DL-high, plus 561 Linienpaare für DL-low – spitze. Typisch für unseren RAWTest: die allenfalls schwach ausgeprägte Kantenverstärkung (siehe Kantenprofil).
Ein aufwendig abgedichtetes SLR-Magnesiumgehäuse mit APS-C-Sensor für 900 Euro – das gibt es kein zweites Mal in diesem Test. Laut Hersteller soll die K-3 II dank ihrer 92 Dichtungen sogar Temperaturen bis -10° C unbeschadet überstehen. Die Ausstattung passt im Großen und Ganzen zu einer semiprofessionellen Kamera, umfasst beispielsweise eine GPS-Funktion zum Verorten der Bilder und zum Aufzeichnen der Reiseroute, einen USB-3.0-Anschluss, einen optischen 100%-Sucher mit effektiv 0,63x Vergrößerung, einen großen 3,2-Zoll-Monitor nebst Schulterdisplay zur Statusanzeige und einen DualSDXC-Steckplatz. Weniger adäquat: Ein WLAN-Modul muss nachgerüstet werden, ebenso der Blitz. Außerdem lässt der Phasenautofokus mit 27 Messfeldern einen recht breiten äußeren Rand im Bild unberücksichtigt und arbeitet relativ langsam (ca. 0,6 s). Noch schwerer fallen Aufnahmen bewegter Motive im LiveView-Betrieb; dann schaltet die K-3 II auf einen Kontrastautofokus um und braucht bis zu 1,22s zum Scharfstellen und Auslösen. Dass der 24-MegapixelSensor beweglich gelagert ist, nutzt Pentax für den 3D-Bildstabilisator, für eine Moiré-Korrektur als Ersatz für den fehlenden Tiefpassfilter und für die Funktion „Pixel Shift Auflösung“, bei der die K-3 II vier Aufnahmen mit minimal versetztem Sensor erstellt und zu einem Bild mit mehr Farbinformationen zusammensetzt. Wenn sich Kamera und Motiv dabei nicht bewegen, führt das zu einer sichtbar aufgewerteten, im APS-CVergleich bisher kaum gekannten Bildqualität.
Bildqualität – RAW / JPEG
Obwohl eine der älteren Kandidatinnen in diesem Test, gehört die K-3 II nach wie vor zu den Top-Kameras der APS-CKlasse, sowohl im JPEG- als auch im RAW-Vergleich. Punkte sammelt sie unter anderem mit der ordentlichen Auflösung, die bei ISO100 von 1756 (JPEG) auf 2029 LP/BH (RAW), bei ISO1600 von 1589 auf 2076 (LR1) und 2053 (LR2) bzw. 2083 LP/BH (LR3) steigt. Die DLWerte profitieren ebenfalls enorm vom Einsatz des RAW-Formats, vor allem an feinen, kontrastschwachen Strukturen, die als Marker für Textur und Feinzeichnung gelten (DL-low bis 1232, DL-high bis 1155 LP/BH). Dazu kommen vorbildlich schwache Artefakte an feinen Strukturen und bei ISO100 ein erfreulich dezentes Rauschen (1,0 VN). Letzteres nimmt allerdings bis ISO1600 deutlich zu (3,7 VN bei LR1), die Dynamik ab (7,3 Blenden bei LR1).
K-3 II liefert gute JPEG-Aufnahmen. Trotzdem wäre es beinahe ein wenig schade, das vielversprechende Potenzial ihrer Rohdaten ungenutzt zu lassen. Derzeit gibt es keine günstigere, ähnlich großzügig ausgestattete und ähnlich aufwendig abgedichtete SLRKamera. Kauftipp Outdoor.