Sony Alpha 6300
Als Sonys spiegelloses Top-Modell der APS-C-Klasse präsentiert sich die Alpha 6300 in einem gut verarbeiteten, abgedichteten und trotz des großzügig ausgeformten Griffs sehr kompakten Magnesiumgehäuse. Tatsächlich ist sie mit nur 404 g Betriebsgewicht die leichteste spritzwassergeschützte APS-C-Kamera im Test. Sony setzt den Preis recht hoch an, derzeit kostet die A6300 rund 1250 Euro. Im Vergleich zur fast ebenso teuren Olympus Pen-F hat sie aber einige Trümpfe auf ihrer Seite. Beispielsweise gehört sie in Sachen Videofunktion zu den Spitzenkandidaten, beherrscht die vierfache Full-HD-Auflösung bei 30 B/s, liest die Sensorpixel vollständig aus, um die Daten dann auf 8 Megapixel herunterzurechnen und mit bis zu 100 Mbit/s Bitrate zu speichern. Der große OLED-Sucher (eff. 0,71x Vergrößerung) hält seine hohe Anzeigequalität auch bei Schwenks und schnell bewegten Motiven. Die Serienfunktion arbeitet schnell (11,1 B/s) und relativ ausdauernd (47 RAWs/ Serie). Der Hybridautofokus ist mit 169 Feldern für die Kontrastmessung und 425 Feldern für die Phasenerkennung großzügig bestückt, verzögert das Auslösen aber um fast eine halbe Sekunde. Auf der Wunschliste steht zudem eine längere Akkulaufzeit (350 Bilder), einmal mehr, weil nur ein Netzteil beiliegt, das Ladegerät im Lieferumfang fehlt.
Bildqualität – RAW / JPEG
Dass der 24-Megapixel-Sensor statt auf Aluminium- auf Kupferleitungen basiert, soll unter anderem die Lichtaufnahme verbessern. Das Resultat überzeugt. Die A6300 räumt sowohl im JPEG- als auch im RAW-Test ordentlich Punkte ab. Zwar gewinnt sie bei ISO 100 nur moderat dazu. Doch bei ISO 1600 können wir den Wechsel von JPEG zu RAW nur dringendst empfehlen. In den nicht entrauschten ISO1600Aufnahmen (LR1) steigt der DL-lowWert um fast 550 Linienpaare auf 1224 LP/BH, die Auflösung auf 2104 LP/BH, der DL-high-Wert auf 1024 LP/BH; zugleich verschwinden die in den JPEGs ausgeprägten Artefakte. Der Visual Noise verstärkt sich je nach Lightroom-Konfiguration auf 3,0 (LR1), 2,1 (LR2) bzw. 1,5 VN (LR3). Wichtig: In den Rohdaten der A6200 sind die in den JEPGs auffallend harten Kanten passé, die Bilder wirken deutlich natürlicher.
Der Einsatz des RAW-Formats lohnt sich – vor allem bei höheren Empfindlichkeiten. Beim Entwickeln aber unbedingt Maß halten, damit die tolle Detailtreue der Bilder nicht durch nachträgliches Bearbeiten verloren geht. Den Kauftipp Reisekamera bekommt die A6300 für ihre überzeugende Leistung im kompakten Gehäuse.