Tipps zum Bildaufbau
Landschaftsfotografie – wo immer sie stattfindet – steht und fällt mit dem Bildaufbau. Und dafür gibt es bekanntlich keine Patentrezepte, an die man sich sklavisch halten müsste – aber Zutaten, die der Bildwirkung mit einiger Sicherheit entgegenkommen. Das Aufmacherbild hat gleich mehrere dieser Zutaten zu bieten: Den Vordergrund bildet ein Paar, das in Richtung der sich auftürmenden Gischt blickt und damit zugleich einen Größenmaßstab für das Naturereignis im Mittelgrund der Aufnahme liefert. Der Horizont wurde nach der Drittelregel in den oberen Teil der Aufnahme gelegt – als populäre Variante der Bildaufteilung nach dem Goldenen Schnitt. Dabei hilft ein automatisch eingeblendetes Linienraster in Photoshop bzw. PS Elements (Freistellungswerkzeug). Ein extrem tief platzierter Horizont findet sich beim Foto mit den Möwen. Der Grund: Hier sollte das Meer als Bezugspunkt nur angedeutet werden und der Himmel als Lebensraum der Vögel das Bild dominieren. Der auf Island fotografierte Küstenabschnitt wirkt dagegen durch den markanten Felsen links im Vordergrund, der zusammen mit den drei kleinen Felsen rechts im Hintergrund eine angedeutete Diagonale bildet. Der Horizont ist hier wieder nach der Drittelregel platziert. Anders beim Foto mit den markanten Sandstrukturen (Seitenlicht): Hier wurde der Horizont bewusst in der Mitte platziert, weil die Wolke einen gleichwertigen Kontrapunkt zu den Sandstreifen im Vordergrund bilden sollte. Ein starkes Weitwinkel sorgt für konvergierende Linien im Vordergrund, was räumliche Tiefe schafft.