Meer und Mensch
Der Mensch und das Meer – eine unendliche Geschichte: Das Meer ist Lebensraum, Nahrungslieferant und Verkehrsweg in einem. Der Mensch profitiert vom Meer, und er wird durch das Meer bedroht, wenn dieses über seine Grenzen tritt und ganze Landstriche unbewohnbar macht. In der Landschaftsfotografie kommt der Mensch in der Regel aber nur dann vor, wenn er etwa als Maßstab für die Größe der Landschaft dienen soll. Umso mehr trifft man in Meer- und Küstennähe auf Spuren des Menschen – vom Strandkorb über den Leuchtturm bis hin zum Schiffswrack. Tendenziell gilt dabei für die Bildgestaltung, dass man das betreffende Objekt nicht durch geringen Aufnahmeabstand und/oder Tele von seiner Umgebung isoliert, sondern zu dieser gekonnt in Beziehung setzt. Beispiel 1: Das vom Wasser umspülte Schiffswrack wird erst durch die ufernahen Felsen im Vordergrund interessant, weil dies die Assoziation „gestrandetes Schiff“hervorruft. Beispiel 2: Der Leuchtturm gewinnt durch die Grasbüschel im Vordergrund enorm an Wirkung – zum einen aufgrund der un- gewöhnlichen, weil bodennahen Perspektive, zum anderen durch den Komplementärfarbenkontrast. Durch die Blickrichtung nach oben wird zudem störendes Umfeld ausgeblendet; der Leuchtturm hebt sich optimal vom blaugrauen Gewitterhimmel ab. Für die Objektivwahl bei der Küstenfotografie gilt: Sinnvoll ist so ziemlich jede Brennweite vom starken Weitwinkel (z.B. 14 mm/KB) bis zum leichten Tele (um 100 mm/KB). Längere Telebrennweiten benötigt man dagegen seltener – es sei denn, man will Schiffe am offenen Meer fotografieren.