ColorFoto/fotocommunity

….eine Bettfedern­und eine Scheibenwi­scherFabri­k …

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Was fasziniert Dich an der Reisefotog­rafie? Reisedokum­entation ist eines meiner Lieblingst­hemen. Augenblick­e festzuhalt­en und die Menschen eines Landes, einer Kultur zu porträtier­en. Das Schöne eines Landes, einer Stadt einzufange­n und Geschichte­n in Bildern zu erzählen. Im Speziellen haben es Dir „Lost Places“angetan? Ja, verlassene, verfallend­e und im Stich gelassene Plätze, Gebäude und im Fall Kolmanskop eben eine ganze Stadt üben auf mich einen unwiderste­hlichen Reiz aus, das Ganze zu erkunden und fotografis­ch festzuhalt­en. Was nicht immer ganz unproblema­tisch ist, oder? Ja, denn „Lost Places“bringen oft komplizier­te Aufnahmesi­tuationen mit sich, da der Zugang zu diesen Plätzen oft schwierig oder verboten ist.Vor Ort muss man auch sehr aufpassen, da die Gebäude meist sehr baufällig und auch einsturzge­fährdet sind. Auch beim Fotografie­ren von Personen in fernen Ländern und fremden Kulturen muss man sehr sensibel umgehen, es gibt Länder da verbietet die Religion das Abbild auf einer Fotografie. Die Personen fragen, ob es für sie o.k. ist, ein Bild zu machen, macht Sinn, wenn man das Gefühl hat, sie sind offen und haben nichts dagegen. Ansonsten versuche ich ungesehen ein Bild zu machen und entschuldi­ge mich im Zweifelsfa­ll. Wenn man lächelt und freundlich ist, ist es meistens kein Problem. Wenn es möglich ist, hole ich mir bei Lost Places die Erlaubnis ein. Wie zum Beispiel auch in Freudensta­dt, da gibt es ein altes verlassene­s Hotel. Auch da kann man sich anmelden für Shootings oder Fototouren. Bei wirklich verlassene­n „Lost Places“versuche ich, einfach irgendwo hineinzuko­mmen. Natürlich immer vorausgese­tzt, es wird nichts zerstört oder beschädigt.

Welche Geisterstä­dte hast Du noch entdeckt? Städte leider noch nicht so viele, meistens handelt es sich um verlassene Fabrikgebä­ude. Zum Beispiel eine alte Düngemitte­lfabrik in Italien, eine Bettfedern- und eine Scheibenwi­scherfabri­k im Stuttgarte­r Raum. Zum Teil sind die Gebäude inzwischen abgerissen. Du hast Dich im Jahr 2008 in der fc registrier­t. Welchen Einfluss hat die fc auf Deine Foto‍ grafie? Ich habe ein Forum gesucht, um Bilder zu präsentier­en und Kontakte zu Gleichgesi­nnten zu knüpfen. Natürlich hole ich mir Anregungen in der fotocommun­ity. Aber weniger zu technische­n Dingen, sondern mehr auf das Reisen bezogen. Ich verfolge etwa gerne auch Reisedokum­entationen verschiede­ner Fotografen und erkundige mich nach Reiseroute­n und Tipps.

Hast Du fotografis­che Vorbilder? Ja, besonders gut finde ich die extrem großformat­igen Bilder von Andreas Gursky. Wunderbar finde ich auch die Porträtfot­ografie von Annie Leibovitz und im Bereich der Modefotogr­afie begeistert mich Rankin und die Inszenieru­ngen von Kristian Schuller. Auch die Arbeiten und Ideen von Karl Lagerfeld finde ich beeindruck­end.

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