Naturmotive
Blüten und Pflanzen gehören zu den bevorzugten Makromotiven vieler Hobbyfotografen. Sie halten still (zumindest, solange kein Wind geht), und das ist eine gute Voraussetzung, um sich mit den Gegebenheiten der Makrofotografie vertraut zu machen. Ein bekanntes Problem dabei ist die Schärfentiefe: Je näher man dem Motiv auf die Pelle rückt – das heißt, je größer der Abbildungsmaßstab – desto geringer die Schärfentiefe bei einer gegebenen Blende. Beispiel: Bei einem 100-mm-Objektiv, Blende 16, Maßstab 1:1 und Pixelpitch 3,9 µm (APS-C-Format, 24 MP) beträgt die Schärfentiefe rechnerisch nur 0,25 mm. Kleinere Sensoren ermöglichen mehr Schärfentiefe bei ansonsten unveränderten Parametern. Erweitern lässt sich die Schärfentiefe durch Abblenden. Allerdings sollte man wissen, bei welcher Blende die Kamera ihr Leis- tungsmaximum erreicht: Der betreffende Wert wird als „förderliche Blende“bezeichnet und ist in allen COLORFOTOKameratests angegeben. Blendet man darüber hinaus ab, geht die Allgemeinschärfe kontinuierlich zurück. Anhaltswert: Ist z. B. 8 als förderliche Blende angegeben, lässt sich Abblenden um eine weitere Stufe (also 11) in der Regel vertreten. Weiter abblenden sollte man nur, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Tipp: Testen Sie mit einer Blendenreihe, welche Schärfeverluste aufgrund von Beugung zu erwarten sind. Ein weiterer kritischer Punkt ist der Lichtverlust, der bei optischen Systemen im Makrobereich auftritt. Diesem kann man durch Hochschrauben des ISO-Werts begegnen oder durch aufhellende Maßnahmen mit Mini-Reflektoren, Spiegel, Blitzlicht oder LED-Leuchten.