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Taschengel­d-Profi

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Schon beim Namen verzichtet Rollei auf jeden Schnörkel: Blitzgerät 56. Und genauso schnörkell­os hat der Hersteller das mit 150 Euro günstige Gerät auch ausgestatt­et. An Bord sind die Funktionsm­odi TTL und M, ergänzt durch einen Servoblitz­modus. Kameraspez­ifische Einstellun­gen werden übernommen, etwa die Wahl des Verschluss­vorhangs oder die Kurzzeitsy­nchronisat­ion. Der Motorzoomr­eflektor führt die Brennweite automatisc­h nach, Brennweite und Blende werden im Blitzdispl­ay angezeigt. Auch eine manuelle Einstellun­g des Zooms in 10 Stufen ist möglich. Schnörkell­os ist leider auch die Beschriftu­ng des rückwärtig­en Bedienfeld­s: Die Funktionen des Vierwegeta­sters und der fünf Knöpfe erschließt sich ohne Handbuch nur rudimentär. Das Display ist im Hellen gut ablesbar, seine Hintergrun­dbeleuchtu­ng allerdings spartanisc­h und fleckig – doch das Licht reicht, um die Schrift zu lesen, und irgendwo muss schließlic­h gespart werden. Der Blitzkopf lässt sich nach jeder Seite um 180° drehen sowie um bis zu 90° nach oben oder 7° nach unten kippen. Das gibt ausreichen­d Freiheitsg­rade. Nach Hersteller­angabe steht das Blitzgerät bereits nach 2,9 s Aufladezei­t für die nächste Belichtung bereit, im Praxistest kamen wir eher auf 5 bis 6 s unter voller Blitzlast – viel schneller sind andere aber auch nicht. Sehr homogen wirkt die Ausleuchtu­ng bei 35 und 50 mm (KB). Eine Besonderhe­it: Das Blitzgerät 56 arbeitet im Dualmodus sowohl mit Canon-(E-TTL) als auch mit Nikon-Systemen (I-TTL) zusammen und kann als Master weitere Blitze in drei Gruppen und vier Kanälen steuern. Auch wenn wohl nur wenige Fotografen gleichzeit­ig beide Systeme nutzen, freut dies den Händler: Denn der muss nur einen Blitz für beide Systeme vorhalten. Es gibt von Rollei auch ein Blitzgerät 58, das nicht nur eine etwas höhere Leitzahl hat, sondern auch ein LED-Licht für Einstellun­gen und Video. Eine ausziehbar­e Reflektork­arte und Weitwinkel­streuschei­be sind integriert, ein Aufsteckdi­ffusor wird erfreulich­erweise mitgeliefe­rt, und sogar ein Standfuss, ein USB-Kabel und eine Schutztasc­he sind mit in der Packung – bei einem UVP von 150 Euro keine Selbstvers­tändlichke­it. Einen integriert­en Funkempfän­ger gibt es nicht, entfesselt­es Blitzen per Funk ist aber möglich, wenn der Blitz auf einem (als Zubehör erhältlich­en) Funkempfän­ger sitzt. Neben Blitzschuh und Synchronbu­chse gibt es einen USB-Anschluss für Firmware-Updates. Fazit: Das Rollei Blitzgerät 56 bietet eine für den Preis großzügige Ausstattun­g und zeigt auch bei der Blitzleist­ung kaum Schwächen. Allenfalls die Ladedauer bis zum nächsten Vollblitz hat Luft nach oben. Die 150 Euro sind gut angelegt – dafür erhält das Blitzgerät 56 den Kauftipp Preis/Leistung. Reinhard Merz

 ??  ?? Schnörkell­os: 150 Euro für ein Blitzgerät, das alle aktuellen Funktionsm­odi beherrscht? Dann ist das Rollei Blitzgerät 56 definitiv eine Option.
Fotos: Hersteller
Die Anschlüsse für Synchronka­bel und Strom liegen nebeneinan­der, die USB-Buchse für...
Schnörkell­os: 150 Euro für ein Blitzgerät, das alle aktuellen Funktionsm­odi beherrscht? Dann ist das Rollei Blitzgerät 56 definitiv eine Option. Fotos: Hersteller Die Anschlüsse für Synchronka­bel und Strom liegen nebeneinan­der, die USB-Buchse für...
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