Olympus OM-D E-M1 II
Olympus‘ Topmodell OM-D E-M1 MkII punktet mit fast einzigartiger Geschwindigkeit: Sein neues AF-System mit einer Auslöseverzögerung (inklusive AF) von 0,13 s bei 300 Lux und 0,14 s bei 30 Lux ermöglicht das Nachziehen bei Serien in einem Tempo, das sonst nur Vollformat-Profis wie Canon 1D X MkII und Nikon D5 erreichen – oder Panasonics GH5, deren RAWs wir leider noch nicht öffnen können. Ohne Schärfe- und Belichtungsanpassung schafft die Olympus gar 60 RAWs pro Sekunde. Das MFT-Format erlaubt eine kompakte Bauweise bei Gehäuse und Objektiven – ideal für eine Reisekamera. Den semiprofessionellen Anspruch unterstreicht optionales Zubehör wie Akkuhandgriff, frostsicherer Blitz und ein UW-Gehäuse. Im Inneren arbeiten ein 20,4-Megapixel-Sensor und ein TruePic-VIIIProzessor, auch das Objektivprogramm ist durch die firmenübergreifende Kompatibilität im MFT-Format überzeugend.
Bildqualität RAW / JPEG
Die OM-D E-M1 Mk II hat mit der Panasonic Lumix G81 den kleinsten Sensor im Testfeld. Dafür ist ihre Bildqualität insgesamt überzeugend. Bei ISO200 liegt die JPEG-Grenzauf- lösung mit 1891LP/BH um rund 100LP/BH unter den RAWs, die DL-cross-Werte bei ISO200 betragen um 1000LP/BH und verlaufen über den gesamten Frequenzbereich für hohe und niedrige Kontrast erfreulich nah beieinander. Das Kantenprofil ist vorbildlich, insgesamt zeigen die JPEGs und RAWs bei ISO200 nur einen moderaten Unterschied. Wer es bequem mag, kann also JPEG nutzen. Das ändert sich bei höheren Empfindlichkeiten. Während die DL-Werte im JPEG deutlich abfallen, verläuft die RAW-Kurve LR1 bei ISO 1600 fast deckungsgleich mit der ISO-200-Kurve. Zwar ist das Rauschen bei der höheren Empfindlichkeit deutlich stärker (VN 3,3 versus 1,3), doch die Feinzeichnung bleibt gut. Wer die OM-D E-M1 Mk II mit höheren ISO-Werten nutzt, sollte also auf jeden Fall im RAW-Format fotografieren.
Fazit
Das Olympus-Topmodell besetzt seine eigene Nische: Es ist handlich genug, um oft dabei zu sein, und mit rasantem AF und flotten Serien bestens für die Actionfotografie geeignet. Auch die Bildqualität ist ausgezeichnet: Bei ISO 100 überzeugen schon die JPEGs, darüber darf es dann gerne RAW sein.