Porträts
Die meisten Schausteller beim Kaltenberger Ritterturnier sind keine Profis, sondern aus Spaß an der Freude dabei. „Fast alle lassen sich gerne fotografieren“, meint Christian Roch, „ich frage aber immer vorher, ob ich ein Bild machen darf. Manche posieren von alleine, wenn sie merken, dass man sie fotografieren will.“Sollte man Veröffentlichungsabsichten haben, führt allerdings kein Weg an einem schriftlichen „Model Release“vorbei. Sind auch Zuschauer mit abgebildet, macht das die Sachlage ein Stück komplizierter. Abgesehen davon lautet die zentrale Frage bei Porträts: Wohin mit dem Kopf? In die Mitte, in den Goldenen Schnitt, an den Rand? Beim Foto der Hexe mit Schlange befinden sich die markanten Bildelemente – Augen, Nase und Zunge – fast in der Mitte. Bei der im Profil fotografierten Schwertkämpferin erschien es dagegen sinnvoll, die Protagonistin deutlich außerhalb der Mitte mit Blick nach rechts in den freien Raum zu platzieren. Neben seinen Zoomobjektiven setzt Christian Roch bei Porträts gerne die Festbrennweite 1,8/45 mm (90 mm/KB) ein. Mit der 90-mm-Porträtbrennweite bei Offenblende entstand das Hexenporträt mit Schlange. Im Vergleich zu einem mit APS-C-oder Vollformatsensor aufgenommenen Foto wird man bei Four-Thirds- und Porträtaufnahmen eher mit einem Zuviel als mit einem Mangel an Schärfentiefe konfrontiert. Dem kann man zum einen durch lichtstarke Objektive, zum anderen durch einen größeren Abstand zwischen Motiv und Hintergrund begegnen, wenn „Freistellen“das Gestaltungsziel ist.