Neuheiten & Trends
von Canon, Leica, Meyer-OptikGörlitz, Nikon, Samyang, Zeiss u.v.m.
Bei Redaktionsschluss der letzten COLORFOTO gab es über diese Kamera nur Spekulationen. Nun ist der Nachfolger der Canon EOS 6D da: die 2100 Euro teure 6D Mark II mit neuem Sensor, höherem Tempo, verbessertem AF-System, GPS und schwenkbarem Touch-Monitor. Der neu entwickelte Dual-Pixel-CMOS-Sensor hebt die Auflösung auf 26 Megapixel. Canon verspricht zudem einen verbesserten Dynamikumfang. Die Empfindlichkeit kann von ISO 100-40 000 auf 50-102 400 erweitert werden. Ein Digic-7-Bildprozessor beschleunigt die Datenverarbeitung und arbeitet mit verbesserten Algorithmen für die Bildverarbeitung. Die Serienbildgeschwindigkeit steigt auf 6,5 Bilder/s. Einen deutlichen Schritt nach vorne hat das AF-System gemacht, vor allem, wenn man im Live-View-Modus filmt. Wo die 6D noch zur Kontrastmessung griff und diese auch noch relativ langsam durchführte, erlaubt der spezielle Aufbau des Dual-Pixel-Sensors die Phasenmessung direkt auf dem Sensor. Insgesamt 63 AF-Felder stehen beim Fotografieren im Live-View zur Verfügung.
Bedienung per Fingertipp
Wenn man mit dem Sucher arbeitet, nutzt die Canon einen externen Sensor mit 45 AF-Feldern zum Fokussieren – alles Kreuzsensoren – wie bei der 80D. Die Messfelder sind in der Mitte des Bildausschnitts konzentriert, sodass Tracking in vergleichbar kleinem Rahmen möglich ist. Filmen kann die 6D Mk II wie das Vorgängermodell in FullHD-Qualität – allerdings jetzt mit doppelter Bildfrequenz von maximal 60 Bildern/s. 4K gibt es nur mit einer Zeitrafferfunktion, die kurze Sequenzen mit 3840 x 2160 Pixeln
und 30 Bildern/s aufnimmt. Filmer profitieren von einem kameraseitigen elektronischen 5-Achsen-Bildstabilisator, der jedoch nur für Videos geeignet ist. Der optische Sucher mit 98%-Bildfeldabdeckung wurde gegenüber der 6D nur leicht verbessert, dafür hat Canon aber den Monitor überarbeitet. Dieser ist nun beweglich gelagert, was in vielen Aufnahmesituationen zu größerem Freiraum verhilft. Die Auflösung ist mit 346 667 RGB-Pixeln gleich geblieben, aber jetzt hat Canon einen touch-fähigen Monitor spendiert, der sich sowohl für die Anpassung von Einstellungen als auch für die Fokussierung eignet. Canon schreibt sich nun auch Konnektivität auf die Fahnen und stattet die 6D Mk II mit WiFi, NFC und Bluetooth mit Low-Energy-Technologie aus. Ihr Vorteil: Damit lassen sich Dauerverbindungen mit Smartphones & Co. aufbauen, die weniger Strom fressen als eine WLAN-Anbindung. WLAN wird lediglich bei der Bildübertragung automatisch aktiviert; auch die Fernsteuerung der Kamera funktioniert über WLAN.
Praktische Extras
Die 6D Mark II bietet Blitzschuh und E-TTL-Blitzsteuerung, hat aber keinen eingebauten Blitz. Dafür hat die Kamera ein GPS-Modul und kann damit die Standortdaten direkt in die Bildmetadaten schreiben. Das Modul arbeitet mit Daten von GPS-, Glonass- und QZSS-Satelliten. Das Gehäuse der 6D Mark II ist mit Dichtungen gegen Eindringen von Staub und Spritzwasser geschützt. Gewicht und Abmessungen haben sich kaum geändert. Das Layout der Steuerelemente ähnelt stark dem der 6D. Vorne ist ein N3-Anschluss für ein Fernauslöserkabel dazugekommen. Oberhalb des Übersichtsdisplays sind nun 5 Direktzugriffstasten platziert, eine mehr als bei der 6D. Diese Tasten sind nicht mehr doppelt belegt, sondern jede ist einer bestimmten Funktion zugewiesen. Ein dickes Plus gegenüber der 6D ist die Touch-Bedienung. Canon wird die 6D Mark II entweder als Body für 2100 Euro oder für 2500 Euro im Kit mit dem EF 3,5-5,6/24-105 mm IS STM anbieten. Als neues Zubehör gibt es außerdem den Batteriegriff BG-E21 für 200 Euro. Er fasst zwei Akkus vom Typ LP-E6N oder einen vom Typ LP-EG und hat Bedienelemente für Hochformataufnahmen. whe www.canon.de