Portfolio „Blütenwunder“
Thomas Hauth geht nicht gezielt auf Blütensuche, sondern lässt sich am liebsten treiben, was bei dem fc-Fotografen im Speziellen heißt: Einfach dasitzen und beobachten, ob sich ein interessantes Motiv ergibt. Unersetzbar ist ihm dabei sein 40 Jahre altes
Fotos von Thomas Hauth
Manchmal sind es Insekten, ein anderes Mal die Blüten selbst, die Thomas Hauth zum Fotografieren inspirieren. Orte für seine Motivfindung sind dabei in erster Linie sein Garten oder das seiner Heimat nahe gelegene „Limburgerhofer Bruchgelände“, ein renaturisiertes ehemaliges Weidegelände, auf dem heute schottische Hochlandrinder gehalten werden. Wiesen werden hier nur sporadisch gemäht, sodass sich sehr viele Motive in Flora und Fauna finden lassen.
Motivsuche
Andererseits fotografiert Hauth auch gerne auf den gemeinsamen Reisen mit seiner Frau. 2016 etwa war das Ehepaar in Kroatien auf der Insel Ciovo. „Was man dort an Makromotiven vorfindet, ist sagenhaft. Man könnte dort wochenlange Urlaube verbringen und würde täglich etwas Neues entdecken“, schwärmt der Fotograf. Auch seine „Golddistel“(Bild erste Doppelseite) hat er dort aufgenommen.
Ausrüstung
Bei diesen Exkursionen, die ja meist auch über unwegsames Gelände füh-
ren, hat er lediglich seine Kamera mit dem 100-mm-Canon-Makro-Objektiv und entweder einen Bohnensack oder ein Stativ dabei. In der Regel fällt sein Equipment aber weitaus umfassender aus. Wertvolle Dienste leistet dabei ein Foto-Trolley, den er mit seinen Objektiven, zwei Kamerabodys, Akkus, Batterien, Blasebalg und Feinhaarpinsel bepackt. „Ganz wichtig ist es außerdem, die Kameras vor dem Shooting mit einer Stativplatte zu bestücken, denn auch Stativ, Makroschlitten und Funkauslöser sind in der Makrofotografie für mich unerlässlich“, erklärt Hauth.
Das Lieblingsobjektiv
Als Objektiv wählt der Fotograf am liebsten sein fast 40 Jahre altes Leitz Makro-Elmarit R 4/100mm. „Die Arbeit damit ist für mich purste Entspannung. Diese Art von Fotografieren ist ‚back to the roots‘, verbunden mit der Technik von heute. Man muss alles manuell einstellen, kann sich aber mehrere Varianten sofort am Display anschauen und beurteilen.“Vieles, was früher noch entweder den Gang in die Dunkelkammer oder mindestens eine
Woche mit Warten auf die Abzüge bedeutet hat, ist jetzt für Thomas Hauth sofort auswertbar. „Das ist ein Vorteil, von dem ich vor 40 Jahren noch nicht einmal im Traum dachte, dass dies je möglich sein könnte.“
Nachbearbeitung
Hauth fotografiert ausschließlich im RAW-Format, sodass er die Grundeinstellungen in Lightroom zunächst optimiert. Danach folgen Retusche-Arbeiten in Photoshop. Je nach Motiv und eigener Tagesverfassung nutzt er Vignetten, zum Beispeiel, um das Zentrum einer Blüte besonders zum Leuchten zu bringen wie auf Seite 115 im Bild „Hibiskusblüte .
Bildpräsentation
Passt das Bild, wird es ausgedruckt und archiviert oder aber als „Bestes Foto“
gekürt, erzählt Hauth. „Ich habe in meinem Büro eine Wand, an der ich meine derzeit besten Fotos zeige. In dieser Auswahl ersetze ich dann im Laufe des Jahres immer mal wieder ein Bild durch eine neue Aufnahme. Dank dieser Präsentation erhalte ich auch Feedback wie zum Beispiel die Einschätzung, dass ich Fotos von Dingen mache, auf die andere mit dem Hausschuh draufschlagen würden.“