Stativkopf Dörr CNC-30
Systemkameras machen große, schwere Kugelköpfe meist überflüssig. Kleine und leichte Stativköpfe sind attraktiver, vor allem auf Reisen. Denn die gefürchteten Vibrationen des Spiegelschlags, die gerade in Verbindung mit langen Brennweiten zu sichtbaren Verwacklungsunschärfen führten, gibt es bei spiegellosen Modellen nicht. Den Trend zu Kameras ohne Spiegelsystem hat Dörr zum Anlass genommen, einen mit 215g vergleichsweise leichten Stativkopf zu bauen. Der CNC-30 hat eine Kugel mit 30 mm Durchmesser und baut mit Arca Swiss kompatibler Stativplatte gerade einmal 7,5cm hoch. Komfortables Detail: Solange die Kamera mit Stativplatte nicht aufgesetzt ist, hilft eine Wasserwaage beim Ausrichten. Eine Schnellverriegelung für die Stativplatte gibt es nicht, deshalb muss man beim Aufsetzen mithilfe einer seitlich angebrachten Schraube für die Verriegelung sorgen. Selbst wenn man diese mal nicht ganz festgezurrt hat, ist das kein Problem: Die Stativplatte kann dank der mittleren Erhöhung nicht aus der Arca-Swiss-Schiene herausrutschen. Gut gefällt uns die Kugelkopfarretierung mit dem zentralen Arretierungshebel, der auch gleich die recht feinfühlig einstellbare Friktion justiert. Der Kugelkopf läuft geschmeidig, allerdings zieht er beim Fixieren ganz leicht nach oben. Beim kompletten Lösen muss man aufpassen, dass das Equipment nicht plötzlich wegkippt. Doch allzu groß ist der Kippweg normalerweise nicht, denn es besteht nur an einer Position die Möglichkeit, die Kamera für die Hochkantfotografie um 90° wegzuklappen. Etwas zu schwergängig fanden wir die getrennt fixierbare Panoramaachse – etwas mehr Leichtläufigkeit wäre bei dem leichten Equipment durchaus wünschenswert. Fazit: Der CNC-30 ist ein besonders leichter Kopf, der etwas teurer ist als die Konkurrenz, dafür aber bis zu einem Drittel weniger wiegt und dabei sicher handhabbar ist. Lediglich die Panoramaachse ist uns zu schwergängig.
Joachim Sauer