Zum kleinen Preis
Den SLR-Einsteigerbereich wertet Canon mit der neuen 200D auf. Die rund 600 Euro teure Kamera bietet den aktuellen APS-C-Sensor mit 24 Megapixeln und einen drehund schwenkbaren Monitor mit Touchbedienung, das Ganze verpackt in einem kompakten Gehäuse. Der Dual-PixelCMOS mit 24 MP wird bereits bei einigen Modellen im mittleren Preissegment verbaut. Er hat in unseren Tests eine überzeugende Leistung an den Tag gelegt. Auch der Bildprozessor Digic 7 ist aktuelle Technik und wird etwa in der EOS 77D verwendet. Insgesamt dürfte also die 200D in Sachen Bildqualität einen Sprung nach oben machen und vergleichbare Ergebnisse wie die 77D, die 800D sowie die 80D liefern.
Schnellerer AF beim Live-View
Der Dual-Pixel-Sensor ermöglicht auch Verbesserungen des Autofokussystems, denn nun kann die Kamera Phasenmessungen auch im Live-View oder bei Videoaufnahmen durchführen. Im Live-View-Betrieb stellt die Kamera maximal 49 AF-Messfelder (7x7 Raster) zur Wahl. Beim Fotografieren mit dem Sucher kommt ein einfacherer externer Sensor mit 9 AF-Kreuzsensoren zum Einsatz. Die Empfindlichkeit reicht bis ISO 25 600 in der Standardeinstellung und kann bis ISO 51 200 erweitert werden. Die EOS 200D ist etwas schneller geworden und schafft nun 5 B/s (Sucher) bzw. 3,5 B/s bei Live-View – jeweils mit Schärfenachführung.Video stand wohl nicht wirklich oben auf der Prioritätenliste: Filmen ist nur in Full-HD mit 1920 x 1080 Pixel und 60 B/s möglich.
Aufnahmen aus ungewöhnlichen Perspektiven
Der optische Sucher deckt 95% der Bildfelds ab. Das 3-Zoll große Display dürfte bei der Motivsuche nun öfters zum Einsatz kommen, denn es ist dreh- und schwenkbar verbaut. So gelingen Aufnahmen aus ungewöhnlichen Perspektiven leichter. Seine Auflösung beträgt 346 667 RGB-Pixel. Zudem ist der Monitor touch-fähig und fest ins Bedienkonzept eingebunden: Man kann Einstellungen ändern oder zum Beispiel den Fokuspunkt per Fingerzeig setzen. Apropos Bedienkonzept: Canon adressiert mit der Kamera vor allem Fotoeinsteiger und möchte sie mit Animationen bei der Bedienung unterstützen. Einfache Grafiken sollen Funktionen
und Einstellungen erklären und Tipps für die Aufnahmen liefern. Die Selfie-Funktion passt auch in das Konzept. Direktzugriffe über Tasten sind nur bei wenigen Funktionen möglich. Spielte bei der 100D Konnektivität noch keine große Rolle, so ist die 200D dagegen gut ausgestattet: WiFi, NFC und Bluetooth mit Low-Energy-Technik. So kann die Canon eine stromsparende Dauerverbindung zu externen Geräten aufbauen und WiFi nur bei Bedarf nutzen. Ein Blitz ist auch verbaut.
Kompaktes Gehäuse
Das Kunststoffgehäuse ist kompakt und für eine SLR mit ca. 460 g auch relativ leicht. Im Vergleich zur 100D ist der Handgriff nun etwas länger geworden und bietet so einen besseren Halt. Dichtungen gegen Staub und Spritzwasserschutz sind nicht dabei. Die Kamera ist in den Farben Schwarz, Weiß und Silber erhältlich. Angeboten werden Bodys für 600 Euro und Kits mit dem 18-55er IS STM Zoom für 700 Euro.