Mehr Auflösung, mehr Tempo
Fast 2000 Euro möchte Leica für die zweite Generation der schicken APS-C-Kamera haben. Dafür bietet die Leica TL2 neben einem markanten Alugehäuse einen neuen Sensor und 4K-Video. Mit dem Sensor steigt die Auflösung der TL2 auf 24 Megapixel – ein deutliches Plus im Vergleich zur ersten Leica T mit 16 Megapixeln. Dem Sensor zur Seite steht der aktuelle Maestro-II-Bildprozessor, den Leica unter anderem auch in der spiegellosen Leica SL verbaut. Mit diesem Duo soll die Kamera detailreiche Bilder mit hoher Dynamik liefern. Der schnelle Bildprozessor beschleunigt die Datenverarbeitung und sorgt auch bei der Videofunktion für einen Schritt nach vorne: Die TL2 beherrscht jetzt 4K-Video mit einer Auflösung von 3840 x 2160 Pixeln und 30 B/s. Im Full HDModus sind auch 60 B/s möglich. Die Scharfstellung erfolgt nach wie vor mit reiner Kontrastmessung auf inzwischen 49 Feldern. Bei der ersten Generation waren es nur 11 Messfelder. Die Kamera soll laut Leica bis zu dreimal schneller scharfstellen als das Vorgängermodell, das in dieser Disziplin nicht glänzte. Die Serienbildgeschwindigkeit liegt bei 7 B/s (mechanischer Verschluss) bzw. bei 20 B/s, wenn der Fotograf den elektronischen Verschluss wählt, beides ohne AF-Nachführung. Der mechanische Verschluss erlaubt Einstellungen zwischen 30 und 1/4000 s. Mit dem elektronischen Verschluss schafft die Leica ultrakurze Zeiten bis 1/40 000 s. Einen eingebauten Sucher hat auch die Leica TL2 nicht. Der Monitor bleibt 3,7 Zoll groß und löst mit 409 920 RGB-Pixeln auf. Die Touch-Funktion ist ebenfalls vorhanden. Leica hat bei der TL2 das Menü überarbeitet: Die Funktionen sind nun zwecks besserer Übersicht nach Themen gruppiert. Mit dem MyCamera-Menü kann der Fotograf die Benutzeroberfläche individualisieren und an seine Bedürfnisse anpassen. Das ist praktisch, denn Direktzugriffstasten sind weiterhin rar. Hier hat sich im Vergleich zu der T nichts verändert. Die Touch-Funktion spielt bei Leica die zentrale Rolle bei der Bedienung der Kamera. Die Reaktionszeit auf Touch-Eingaben wurde im Vergleich zum Vorgängermodell deutlich verbessert.
Ausstattung
Die Leica TL2 kann dank eines eingebauten WiFi-Moduls Bilder drahtlos übertragen. Mit Hilfe der Leica-TL-App (für Android und iOS) kann das Smartphone zum Sucher werden oder zur Fernsteuerung der Kamera dienen. Eine Besonderheit ist der 32 GB große interne Speicher. Der SDHX/XC-Slot unterstützt auch die schnellen Speicherkarten nach UHS-IIStandard. Der Akku lässt sich über USB direkt im Gehäuse laden. Gestrichen wurde der eingebaute Blitz. Ansonsten bleibt das Gehäuse weitestgehend gleich. Die Kanten sind nun bei der TL2 etwas stärker gerundet. Die Objektivpalette des TL-Systems bietet nur wenige Optionen, denn sie umfasst je drei Festbrennweiten und drei Zooms. Freilich kann man die deutlich größeren und teureren SL-Optiken ebenfalls verwenden; mit entsprechenden Adaptern auch die M- und R-Rechnungen – beides jedoch ohne Autofokus. Die Leica TL2 wird in den Farben Silber und Schwarz angeboten und ist ab sofort erhältlich. whe www.leica.de